Windtner: "Für Belgien rehabilitieren"

Windtner: "Für Belgien rehabilitieren"
Noch fünf Spiele in diesem Jahr - dann entscheidet ÖFB-Boss Windtner, ob der Teamchef auch in der nächsten Qualifikation bleibt.

Nach der Auslosung der WM-Qualifikation ist Leo Windtner von Brasilien nach Kolumbien weitergeflogen. Dort drückt der ÖFB-Boss dem U-20-WM-Team die Daumen.

KURIER: Herrscht in Rio bereits WM-Stimmung?
Leopold Windtner: Ja, das Flair und die Stimmung dort sind einzigartig und berauschend. Die Menschen sind unglaublich freundlich und fußballbegeistert. Bei jeder Taxifahrt merkt man, dass Fußball Lebensinhalt ist.

Was muss passieren, damit die Qualifikation gegen Deutschland, Irland und Schweden gelingt?
Der zweite Platz wird ganz klar als Ziel auszugeben sein. Dafür ist es eine Grundvoraussetzung, dass wir an Leistungen wie zuletzt gegen Deutschland anschließen.

Zunächst stehen aber noch die ausstehenden Spiele in der EM-Qualifikation an. Was verlangen Sie dabei vom Team?
40 Prozent der Spiele sind noch zu bestreiten. Ich gehe davon aus, dass wir uns so darstellen, wie zuletzt gegen Deutschland und Lettland. Zum einen geht es um die berühmte theoretische Chance. Zum anderen besteht die Möglichkeit, sich für Spiele wie das gegen Belgien zu rehabilitieren.

Mit welchem Teamchef wird Österreich im September 2012 in die WM-Qualifikation gehen?
Das ist offen. Constantini und ich haben ganz klar vereinbart, dass es keine Diskussion geben wird, sollte die Leistungskurve nach oben gehen. Geht sie nach unten, wird es wohl auch keine Diskussion geben können. Ist die Kurve - so wie zuletzt - unterschiedlich verlaufend, wird man sich auch zusammensetzen müssen. Eine Entscheidung wird nach der
EM-Qualifikation fallen.

Welchen Eindruck macht der Trainer hier in Kolumbien auf Sie?
Andreas Heraf ist ein penibler und professioneller Arbeiter. Er überlässt nichts dem Zufall und arbeitet so konsequent. Man kann ihm nur ein absolutes Top-Zeugnis ausstellen.

Sehen Sie in dieser Beziehung beim A-Team nicht noch Luft nach oben?
Jeder Trainer hat seinen eigenen Stil zu arbeiten. Das kann und darf man nicht beeinflussen. Jeder ist selbst für sich verantwortlich. Die Letztverantwortung schlägt sich dann in den Resultaten nieder.

Österreich hat sich 2007 und 2011 für die Unter-20-WM qualifiziert. Kann man erwarten, dass man auch künftig in derartig kurzen Abständen vertreten sein wird?
Es ist das klare Ziel des ÖFB, unseren Ausbildungsweg mit den Projekten wie Challenge 08 oder Projekt 12 fortzusetzen. Es gibt keine andere Option, als diese Entwicklungsarbeit zu leisten, auch weil hier von öffentlicher Hand viel investiert wird. Die Erfahrung, in diesem Alter in Südamerika gegen Brasilien einzulaufen, ist für jeden Spieler einmalig.

Sechs Spieler jenes Teams, dass 2007 in Kanada Platz vier erreicht hat, haben den Sprung ins A-Team geschafft. Welche Rate erwarten Sie sich diesmal?
Diese Rate ist gut. Wenn es gelingt, diese wieder zu erreichen, dann muss man absolut zufrieden sein.

Die Begeisterung bei der Unter-20-WM ist groß. Haben Sie schon daran gedacht, so ein Turnier nach Österreich zu holen?
Die U-20-WM ist vom Aufwand derartig gewaltig und mit unserer Stadion-Infrastruktur in Österreich nicht machbar. Allerdings gibt es die Überlegung,
eine Unter-21-EM nach Österreich zu holen.

Wie konkret sind diese Überlegungen?
Wir würden uns sehr intensiv für 2015 interessieren. Es hängt aber von den Deutschen ab. Sollte Deutschland nicht kandidieren, werden wir einen Gang zulegen.

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