Wie lange dauert eine Nachspielzeit?

APA10376616-2 - 24112012 - RIED - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Ried-Trainer Gerhard Schweitzer während der Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen SV Josko Ried und Red Bull Salzburg am Samstag, 24. November 2012, in Ried. APA-FOTO: ALOIS FURTNER
Rieds Ex-Interimstrainer Schweitzer ärgerte sich darüber, dass eine Aktion seines Teams vom Schlusspfiff unterbunden wurde.

Es war kaum zu glauben, dass da ein Trainer saß, der gerade mit seiner Mannschaft einen lockeren 3:0-Auswärtserfolg gefeiert hatte: Gerhard Schweitzer war bei seinem ersten Auftritt als Ried-Interimstrainer im Pressekonferenzraum des Bundesstadions Südstadt erbost - nicht darüber, dass gegen eine bemitleidenswerte U-21-Mannschaft der Admira drei Treffer wegen Abseits nicht anerkannt worden sind (eines zu recht, eines wohl zu Unrecht, eines sicher zu Unrecht), sondern vielmehr über die letzte Aktion eines Spieles mit Pleiten, Pech und Pannen, für die besonders Admiras erst 18-jähriger, Unter-19-Teamtorhüter Andreas Leitner verantwortlich war, der mit zwei fürchterlichen Patzern zwei Tore der Rieder ermöglichte.

Was war passiert?

Die angezeigte dreiminütige Nachspielzeit war zu Ende, da lancierte Ried noch einen Konter. Marco Meilinger gelang der vielleicht schönste Pass auf dem gefrorenen, aber doch regulären Boden im ganzen Spiel und spielte Edin Ibrahimovic ideal frei. Doch der eingewechselte Stürmer durfte nicht mehr alleine aufs Tor laufen, denn just in diesem Moment pfiff Schiedsrichter Dintar das Spiel ab.

"Wenn es da noch 0:0 gestanden wäre, dann wäre ich gemeinsam mit Didi Kühbauer im Mittelkreis gestanden", kommentierte Schweitzer den doch ungewöhnlichen Zeitpunkt der Spielbeendigung durch Schiedsrichter Dintar.

Vom sportlichen Gesichtspunkt ist die Aufregung Schweitzers natürlich verständlich, regeltechnisch hat sich Dintar allerdings nichts zu Schulden kommen lassen, denn in den Regeln steht nichts davon, dass er einen Angriff abwarten muss, bis er ein Spiel abpfeifen darf.

Die Dauer des Spieles wird in der Regel 7 der FIFA-Fußballregeln geregelt.

In dieser heißt es: "In jeder Spielhälfte wird die Zeit nachgespielt, die verloren geht für Auswechslungen, Verletzungen von Spielern, Transport verletzter Spieler vom Spielfeld, Zeitschinden oder jeden anderen Grund. Die nachzuspielende Zeit liegt im Ermessen des Schiedsrichters."

In den Erläuterungen wird dann noch einmal genau darauf eingegangen wie eine Nachspielzeit zu handhaben ist: "Der vierte Offizielle zeigt am Ende der letzten Minute jedes Spielabschnitts an, wie viele Minuten gemäß Entscheidung des Schiedsrichters mindestens nachgespielt werden. Diese Anzeige ist keine exakte Angabe der nachzuspielenden Zeit. Der Schiedsrichter kann die Nachspielzeit bei Bedarf verlängern, nicht aber kürzen."

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