Wettskandal: Kontakte nach Asien?

Der „Spiegel“ vermutet, dass Ante Sapina mit dem Wettpaten aus Singapur in Kontakt stand.

Ein weltweites Netzwerk? Die Staatsanwaltschaft Bochum prüft im Manipulationsskandal jedenfalls mögliche Kontakte zwischen deutschen und asiatischen Wettbetrügern.

Dabei geht es um den Geschäftsmann Tan Seet Eng alias Dan Tan aus Singapur. Dan Tan soll in mehr als zehn Ländern, darunter auch Österreich, hunderte Fußballspiele verschoben haben. Er war im September festgenommen worden.

"Wir haben Erkenntnisse gewonnen, dass führende Mitglieder aus unseren Beschuldigtenkreisen unmittelbare Kontakt zu Dan Tan hatten", sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann dem Spiegel.

Namen nannte der Bochumer Oberstaatsanwalt nicht. Der Spiegel vermutet, es könnte sich dabei unter anderem um Ante Sapina handeln.

Sapina ist auch hierzulande kein Unbekannter. Im April 2011 sagte Sapina aus, dass einige Kapfenberg-Spieler vor der Partie gegen die Austria am 28. Oktober 2009 140.000 Euro erhalten hätten. In Folge tauchten dann insgesamt fünf Spiele aus dem Herbst 2009 aus Österreich auf, mit denen sich der Prozess gegen Sapina beschäftigte. Sapinas Anwalt bestreitet aber, dass sein Mandant Dan Tan kenne.

Vor dem Bochumer Landgericht wird von Mittwoch an der Prozess gegen Sapina neu aufgerollt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte die Urteile gegen Sapina und zwei seiner Komplizen teilweise aufgehoben. Sapina war im Mai 2011 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Das Landgericht Bochum habe nicht geprüft, ob eine Strafmilderung nach der sogenannten Kronzeugenregelung infrage komme, hatte der BGH entscheiden.

Andererseits müsse zulasten von Sapina nochmals geprüft werden, ob in einigen Fällen statt eines Betrugsversuchs doch ein vollendeter Betrug vorliegt. Außerdem müsse geklärt werden, ob der Wettpate im juristischen Sinn als Teil einer Bande gehandelt habe.

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