Was den neuen Teamchef erwartet

Was den neuen Teamchef erwartet
Alte Baustellen: Stürmersuche, Abwehrprobleme und lästige Déjà-vus - der neue Teamchef kann sich auf einiges gefasst machen.

Kaum dass Willibald Ruttensteiner sein Amt als Teamchef auf Abruf angetreten hat, ist er schon auf Reisen. Wie sein Vorgänger Didi Constantini, der am Donnerstag nach Ägypten fliegt.

Ruttensteiner hingegen spannt nicht aus, sondern schaute am Mittwoch in Basel Aleksandar Dragovic im Champions-League-Spiel gegen Otelul Galati auf die Beine. "Ich habe ihn schon länger nicht in einem schweren Spiel gesehen", sagte er.

Ruttensteiner soll bei den Spielen in Aserbaidschan (7. Oktober) und Kasachstan (11. Oktober) auf der Bank sitzen und ist nebenbei erstmals in die Teamchefsuche einbezogen. Spätestens am 15. November in der Ukraine soll aber bereits der Neue sein Debüt geben. Egal, wer es wird: Was erwartet eigentlich den neuen österreichischen Teamchef?

EM-Flair

Die erste Reise führt just ins EM-Veranstalterland Ukraine. Vorgänger Ruttensteiner ist hauptamtlich Sportdirektor und sagt: "Da kann er in der Vorbereitung die Spieler kennenlernen." Die hat man aber schon im August um zwei Tage verkürzt. Die Spieler werden erst am Dienstag zusammengezogen.

Terminkonferenz

Am 17. und 18. November darf der Neue über die Spieltermine der WM-Qualifikation für Brasilien 2014 verhandeln. Die Gegner ab September 2012 sind Deutschland, Schweden, Irland, Färöer und Kasachstan.

Vor der WM-Qualifikation sind erst zwei Spiele für 2012 fixiert. Am 29. 2. kommen die Finnen, am 1. Juni die Ukrainer. Auch am 5. Juni soll gespielt werden.

Personaldebatten

Dietmar Constantini brachte es in seiner Amtszeit zuwege, dass einige Spieler freiwillig ihre Teamkarriere beendeten, andere ignorierte er beharrlich. Stranzl, Garics, Ibertsberger, Manninger und auch Ivanschitz - kann und will der Neue mit ihnen reden? Und wie baut Ruttensteiner darauf vor? Der nominiert in zwei Wochen seinen Kader für den Ost-Trip. "Jeder Spieler will gerne ins Team, ich schließe überhaupt nichts aus", sagt er.

Abwehrsorgen

Defensive Unzulänglichkeiten sind ein Hauptmanko dieser Nationalmannschaft, wie die aktuelle Soll-Haben-Bilanz beweist. Das jüngste 0:0 gegen die Türkei war das einzige der letzten zehn Länderspiele, in denen das Team ohne Gegentreffer blieb.

Stürmertore

Ein chronisches Dilemma wird auch den Neuen begleiten: Die Suche nach dem Goalgetter, nach dem Mister X für die wichtigen Tore. Mit Marc Janko (Twente) gibt es gerade einmal einen Legionär im Angriff, der im internationalen Bewerb vertreten ist. Aber ausgerechnet der Noch-Kapitän stand zuletzt im Nationalteam im Abseits.

Gegenwind


Aufbruchstimmung schlägt hierzulande schnell in Ernüchterung und Kritik um. Brückner startete mit einem Remis gegen Italien und einem 3:1 gegen Frankreich - ein halbes Jahr später war er Geschichte. Constantini wurde nach dem Auftaktsieg gegen Rumänien als Heilsbringer gefeiert - es dauerte nicht lange, bis ihm andere Kosenamen umgehängt wurden.

Déjà-vu

Auch der neue Chef wird sich die alten Cordobaiaden wieder anhören müssen. Diese Legende ohne Verjährungsfrist feiert 2012 ihren 34. Geburtstag, weil Österreich in der WM-Qualifikation abermals auf Deutschland trifft. Noch so eine lästige Klette: Die Auslosung will es, dass auch die leidige Geschichte von Landskrona, Färöer-Pepi und dem 0:1 wieder aufgewärmt wird.

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