100 Jahre Wacker: Der falsche Geburtstag

APA12921780-2 - 26052013 - WOLFSBERG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen RZ Pellets WAC und FC Wacker Innsbruck am Sonntag, 26. Mai 2013, in Wolfsberg. Im Bild FC Wacker Innsbruck-Trainer Roland Kirchler. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Wacker Innsbruck feiert seinen 100. Geburtstag, dabei dürfte der Verein erst 1915 gegründet worden sein.

Eines kann man dem FC Wacker Innsbruck ganz bestimmt nicht vorwerfen: Dass der Klub seiner Zeit hinterherhinkt. Ganz im Gegenteil: Im heiligen Land werden die Feste sogar dann gefeiert, wenn sie gar nicht fallen. Am Freitag, Punkt 19.13 Uhr, erfolgt im Tivolistadion der Anpfiff zum Jubiläumsspiel gegen den Hamburger SV, mit dem der Verein offiziell seinen 100. Geburtstag zelebriert.

19.15 Uhr wäre als Beginnzeit treffender gewesen. Denn der FC Wacker, der sich gerne 1913 als Geburtsjahr auf die Fahnen heftet, ist noch gar nicht hundert. Wie der Klub auch auf seiner Homepage erklärt, dürfte der FC Wacker wohl erst im Jahr 1915 gegründet worden sein.

Nicht die einzige Groteske um die große Jubiläumsfeier. So darf im Legendenvorspiel (17.15 Uhr) im Team Legionäre mit Neo-Politiker Otto Konrad auch ein Spieler mitwirken, der nie für die Tiroler am Ball war, dafür aber ein Feindbild der Fans.

Altstars

Die Tiroler Altstars dürften da schon mit mehr Applaus empfangen werden. Viele der ehemaligen Publikumslieblinge kehren an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Von Hansi Müller bis Pipo Gorosito, von Hugo Hovenkamp bis Vaclav Danek, von Ove Flindt bis Radoslaw Gilewicz. Trainiert werden die Teams von Meistermacher Kurt Jara und Ex-Teamchef Josef Hickersberger. Mit einem vollen Stadion wie bei anderen Feiern ist nicht zu rechnen: 3000 Tickets sind erst weg.

Ein anderer ambitionierter Plan wurde erwartungsgemäß nicht in die Tat umgesetzt: Einst war sogar angedacht worden, die Funktionäre Kerscher, Hochstaffl und Bruckmüller, die alle nach dem Konkurs des FC Tirol (2002) vor Gericht standen, auf die Bühne zu holen. Sie sollten Gelegenheit haben, sich bei den Fans zu entschuldigen. Zumindest dafür war die Zeit noch nicht reif.

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