Violette Erkenntnis nach dem Arbeitssieg

Violette Erkenntnis nach dem Arbeitssieg
Die Spieler der Wiener Austria haben den 1:0-Auswärtssieg in Innsbruck richtig, weil nüchtern eingeschätzt.

Der Lärmpegel in Fußballerkabinen verrät viel über die Befindlichkeit einer Mannschaft. Nach Siegen wird da gerne einmal gesungen und gejohlt, aber aus der Gästekabine im Innsbrucker Tivolistadion drang am Samstagabend kaum ein euphorischer Laut nach außen. Ein Zeichen, dass die Spieler der Wiener Austria den 1:0-Auswärtssieg richtig, weil nüchtern eingeschätzt haben. "Wir haben uns diese drei Punkte in erster Linie erkämpft", analysierte Kapitän Manuel Ortlechner und sprach damit seinem Trainer aus der Seele. "Das war ein hartes Stück Arbeit", musste sich denn auch Ivica Vastic eingestehen.

Auch ihm dürften die Abstimmungsprobleme in der Offensive nicht entgangen sein, die fehlenden Ideen, die mangelnde Durchschlagskraft. Vastic mahnt deshalb zur Geduld: "Man darf nicht vergessen, dass wir mit Barazite und Junuzovic zwei wichtige Stationen in unserer Mannschaft verloren haben."

Verunsicherung

Dazu kam die allgemeine violette Verunsicherung nach der Pleite gegen Schlusslicht Kapfenberg (0:1). "Das war bei uns allen noch in den Köpfen drin", gestand Manuel Ortlechner, "man hat die Verunsicherung deutlich gespürt." Mit ein Grund, weshalb die Austrianer am Tivoli kein unnötiges Risiko eingehen wollten und ihr Heil hauptsächlich in der Defensive suchten. Mit dem Ergebnis, dass die Innsbrucker praktisch keine Torchance vorfanden, gleichzeitig litt aber auch die Spielkultur unter dieser Strategie. Kein Zufall also, dass Gorgons Siegestreffer nach einer Standardsituation fiel. "Aber vielleicht war das jetzt ja ein Befreiungsschlag", hofft Kapitän Ortlechner.

Der Lärmpegel in der Austria-Kabine wird’s nach dem nächsten Spiel zeigen.

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