Unnötige Niederlage beim Koller-Debüt

Unnötige Niederlage beim Koller-Debüt
Österreich war im ersten Länderspiel unter Teamchef Koller die bessere Mannschaft, verlor in der Ukraine aber 1:2.

Die Erwartungshaltung hat sich aufgeheizt in den letzten Tagen. Was wird Marcel Koller machen aus der Nationalmannschaft? Ist schon etwas zu erkennen von den neuen Ideen, die der neue Teamchef in die Spielerköpfe transferieren wollte? Überrascht er bereits mit einer eigenen Aufstellungsvariante?

Auf den Punkt gebracht: Österreich dominierte im Spiel gegen die Ukraine, hatte so viele Chancen in einem Auswärtsspiel wie schon lange nicht. Doch am Ende sollte es wieder nicht reichen. Es setzte eine unnötige Niederlage, geschluckt wurde das entscheidende Tor in Überzahl. Trotzdem: Hoffnung überwiegt den Ärger.

Den Ukrainern war Kollers Debütantenball egal, dem Winter als rücksichtslosem Gast ebenso. 32.000 kamen zum ersten Länderspiel in die EM-Arena von Lwiw. Es herrschte gute Stimmung im fast voll besetzten Kühlschrank.

Österreichs Teamchef verzichtete weitgehend darauf, bei seiner ersten Aufstellung den großen Aha-Effekt zu erzeugen. Einzige Ausnahme: Im Tor bekam Düsseldorf-Reservist Robert Almer seine Chance. Vorweg: Er sollte seine Sache gut machen.

Weitsicht

Unnötige Niederlage beim Koller-Debüt

Nach drei Minuten stand Koller am Rand der Coachingzone. Nicht weil er sich übertriebene Sorge machen musste, sondern um sich von einer guten Raumaufteilung zu überzeugen, um auch das eine oder andere Mal Applaus zu schenken.

Denn jene Vorstellung, die das Team über weite Strecken bot, war doch nach Kollers Geschmack. Der Trainer hatte im Vorfeld mehrmals seinen Appetit auf eine offensivere Auslegung zu verstehen gegeben.

Kein ängstliches Versteckspiel sollte es werden, frühes Attackieren, kollektives Aufrücken bei Ballbesitz - so stand's auf dem Menüplan. Koller meinte nach dem Spiel: "Ich bin zufrieden und auch überrascht, dass das schon so gut geklappt hat. Die Jungs haben den Gegner unter Druck gesetzt, Zweikämpfe gewonnen. Nur die Angriffe müssen ruhiger zu Ende gespielt werden."

Immer wieder wurde die Ukraine zu Fehlern gezwungen. Arnautovic unterstütze die Solospitze Janko, Ivanschitz und Harnik versuchten es zumindest von den Seiten, Alaba schaltete sich immer wieder in die Angriffsbemühungen ein, auch von den hinteren Reihen kam die Verstärkung.

Eigentlich hatte man den Gegner gut im Griff, eigentlich stand die Abwehr bis zur 18. Minute sicher, eigentlich lag ein Gegentor in weiter Ferne. Doch es passierte trotzdem. Weil der Ball in der Vorwärtsbewegung verloren wurde, weil der Pass von Aliew auf den Torschützen Milewskyj so präzise kam. 0:1 - unglücklich, aber kein Schockerlebnis. Arnautovic verfehlte das Tor per Kopf, danach mit dem Außenrist, Baumgartlinger kam zum Schuss und Fuchs sollte kurz vor dem Pausenpfiff bei einem Freistoß scheitern.

Parallelen

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Beruhigend war also, dass die beiden auf dem Feld tanzenden Maskottchen der EURO 2012 unwesentlich besser aussehen als jene der Heim-Euro von 2008, sondern vor allem das Auftreten der Österreicher in Augenhöhe mit der Ukraine.

Nach dem Wechsel stieg in der Defensive die Fehleranfälligkeit. Almer musste rettend eingreifen. Doch aufgegeben wurde nie. Janko traf per Kopf (71.). Nach einem Gerangel mit Arnautovic musste Kutscher mit Gelb-Rot frühzeitig vom Feld (81.).

Doch anstatt verdient zu gewinnen, wurde verloren Der eingewechselte Devic entschied in der Nachspielzeit die Partie - 2:1.

"Da müssen wir konsequenter werden. Darüber müssen wir noch sprechen", meinte Koller. Sprach's und verließ den Ort seines guten Debüts.

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