Unglückliche Niederlage für Österreich

Im Test gegen die Slowakei finden vor allem Harnik und Alaba gute Chancen vor, doch die Slowaken gewinnen mit 2:1.

Die slowakischen Fans hatten nur 60 der 1400 bestellten Tickets abgeholt. Mit Ausnahme des Gästesektors waren immerhin alle anderen erlaubten Sitzplätze belegt. Auch auf Grund einer Bürgerinitiative haben in der erst vier Jahre alten Wörthersee-Arena die oberen Ränge leer zu bleiben. Die Anrainer befürchten eine unzumutbare Lärmbelästigung.

Jedoch: Anders als bei Pop-Konzerten musste sich am Mittwoch kein überempfindlicher Bewohner in Stadionnähe die Ohren zuhalten. Dabei schien es in der Anfangsphase so, als würden die Österreicher dem 29. der FIFA-Weltrangliste gehörig den Marsch blasen.

Führungsriege

Vor allem David Alaba, mit 19 der Jüngste in Constantinis Team, ließ seine Gegner alt aussehen. Die Legionäre David Alaba (Bayern), Martin Harnik (Stuttgart) und Julian Baumgartlinger (Mainz) versuchten es, unterstützt vom Austrianer Zlatko Junuzovic, mit Ballstafetten, wie sie vor einem Jahr beim Team noch undenkbar gewesen waren.

Ihr Bemühen blieb unbelohnt. Denn die in der Abwehr zwar fehleranfälligen, aber in den vorderen Reihen abgebrühten Slowaken demonstrierten den 13.000 Besuchern, worauf es im Fußball ankommt: Auf das eiskalte Verwerten der wenigen Chancen. Dragovic half dabei unfreiwillig kräftig mit.

Beim 0:1 (22.) verlor der Innenverteidiger nach einem Eckstoß das Luftduell gegen den Kopfball-Torschützen Kucka (FC Genua). Vor dem spektakulär herausgespielten 0:2 (30.) verabsäumte es Dragovic, den slowakischen Teamchef-Sohn Vladimir Weiss (Manchester City) zu attackieren, worauf der Ball via Besiktas-Legionär Holosko zu dem in Abseitsposition stehenden Torschützen Jez kam. Auf österreichische Seite hatte Wirbelwind Harnik mit zwei Sololäufen danach weniger Glück.

Sturmlauf

Dietmar Constantin reagierte, ließ zur Pause den (bis dahin bemühten) Rapidler Stefan Kulovits anstelle vom Rieder Daniel Royer in der Kabine und blies ab der 54. Minute noch mehr zu Offensive, als er mit Erwin Hoffer (anstelle von Junuzovic) eine zweite Sturmspitze brachte.

Trotzdem wurde das Publikum ungeduldig. Gerade als es zu pfeifen begann, gelang Hoffer per Kopf nach Flanke von Klein der verdiente Anschlusstreffer zum 1:2 (62.). Ausgerechnet dem kleinsten Österreicher. Ausgerechnet dem Mann, der vor 861 Tagen die bislang einzigen österreichischen Länderspieltore im Wörthersee-Stadion erzielt hatte.

Damals, am 1. April 2009, war in der EM-Qualifikation gegen Rumänien zwar 2:1 gewonnen, aber keinesfalls besser als am Mittwoch kombiniert worden. Wie schon im Juni gegen Deutschland und Lettland war auch gegen die Slowaken (nicht zuletzt dank Alaba) eine spielerische Steigerung zu erkennen. Ein schwacher Trost für den Teamchef. Er wird an Resultaten gemessen werden.

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