UEFA prüft Finanzen des VW-Klubs

VfL Wolfsburg-Manager Klaus Allofs
Gegen den VfL Wolfsburg wird wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Financial Fairplay ermittelt.

Der VfL Wolfsburg ist ins Visier der Finanz-Kontrolleure der Europäischen Fußball-Union (UEFA) geraten. Die Ermittlungskammer des Dachverbands forderte weitere Informationen vom deutschen Bundesligisten zu seiner Wirtschaftlichkeit an.

Es geht dabei um die Einhaltung der Financial-Fairplay-Regeln, nach denen die Europapokal-Teilnehmer im Grundsatz nicht mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. Bis zu einer bestimmten Summe darf ein Defizit allerdings von einem Geldgeber ausgeglichen werden.

Auch Hull City, Olympique Lyon, Sparta Prag, Panathinaikos Athen und Ruch Chorzow müssen sich weiteren Prüfungen der UEFA stellen. Bis Ende Februar haben die Vereine Zeit, weitere Unterlagen zu liefern.

Noch zu Jahresbeginn hatten die Wolfsburger negative Folgen für den VW-Klub wegen des Financial Fairplay ausgeschlossen. VfL-Geschäftsführer Wolfgang Hotze betonte, dem finanziellen Engagement des VfL-Mutterkonzerns stünden angemessene Werbeleistungen gegenüber. „Für einen Betrag X gibt es klar geregelte Gegenleistungen. Die Annahme, 'VW zahlt einfach alles', der man oft begegnet, ist nicht zutreffend“, sagte Hotze noch im Jänner.

Nach ersten Anhörungen setzt die UEFA zudem ihre Untersuchungen gegen sieben weitere Vereine fort. Der FC Liverpool, der AS Monaco, der AS Rom und Inter Mailand sowie Besiktas Istanbul, Sporting Lissabon und FK Krasnodar müssen demnach Strafen fürchten, die von einer Geldbuße bis hin zu einer Europacup-Sperre reichen können.

Harte Strafen

Dass die UEFA durchaus bereit ist, drakonische Strafen wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay auszusprechen. Das bekamen im Mai Manchester City und Paris SG zu spüren. Der englische Meister und der französische Titelträger mussten jeweils eine Strafe in Höhe von 60 Millionen Euro zahlen. Es waren die höchsten jemals verhängten Bußgelder in der Geschichte der UEFA. Zudem durften beide Teams für die Champions League nur einen Kader von maximal 21 statt 25 Spielern melden. ManCity ist zudem dazu verurteilt worden, die Transferausgaben "deutlich zu reduzieren". Zudem durften die Ausgaben für Gehälter nicht höher als vergangene Saison sein.

Das Ziel des Financial Fairplay ist, dass die europäischen Vereine nicht mehr über ihre Verhältnisse leben und sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Klubs sollen nur noch so viel ausgeben dürfen, wie sie einnehmen.

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