U20-Pleite: Kritik an Herafs Taktik

U20-Pleite: Kritik an Herafs Taktik
ÖFB-Boss Windtner verzichtet auf Kritik, nicht so Sportdirektor Ruttensteiner und die Spieler.

Sang- und klanglos, ohne ein Tor erzielt zu haben, verabschiedete sich Österreich von der U20-WM in Kolumbien.

ÖFB-Präsident Leo Windtner hielt sich mit Kritik aber zurück: "Es bringt nichts, jetzt jemandem Vorwürfe zu machen." Windtner führt das enttäuschende Abschneiden auf die klimatischen Bedingungen und das fehlende Spielglück zurück.

"Uns ist schonungslos aufgezeigt worden, dass wir es bei diesem Klima schwer haben", erklärte Windtner nach dem 0:4 gegen Ägypten in Cartagena. Als weiteren Knackpunkt machte Windtner das 0:0 zum Auftakt gegen Panama aus, hätte die Österreicher gegen die Mittelamerikaner ihre Chancen genutzt, "dann hätten wir Selbstvertrauen für die weiteren Partien gehabt", vermutet Windtner.

Ruttensteiner

ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hingegen nannte andere Gründe für das Scheitern. "Wir waren gegen Brasilien und Ägypten technisch, konditionell und taktisch unterlegen." Auf die taktische Unterlegenheit wollte der Oberösterreicher nicht genauer eingehen, meinte nur: "Wir haben in jedem Spiel ein anderes System gesucht, aber es ist sich nicht ausgegangen."

Teamchef Andreas Heraf zeigte sich auch nach dem Aus von der Richtigkeit seiner Entscheidungen überzeugt: "Ich würde nichts anders machen", betonte er. "Am Ende ist es eine Frage der Qualität. Zusammen mit der Hitze und den Erkrankungen hatten wir keine Chance."

"Ich habe es geahnt, dass es in dieser Zusammensetzung eng wird. Das hat sich leider bewahrheitet", sprach Heraf das Fehlen von David Alaba, Aleksandar Dragovic, Raphael Holzhauser oder Marco Djuricin an. Gab aber auch zu: "Wenn man sich die Qualität von Brasilien oder Ägypten anschaut, wäre es selbst mit unseren Top-Spielern schwer geworden."

Selbstkritisch

In ihren ersten Analysen suchten die Spieler die Gründe für das frühe Scheitern vor allem bei sich selbst: "Man hat gesehen, wo unsere Grenzen sind. So, wie wir uns hier präsentiert haben, hätten wir im Achtelfinale nichts verloren gehabt", brachte es Robert Gucher auf den Punkt.

"Wenn man gesehen hat, wie chancenlos wir gegen Brasilien und Ägypten waren, hätten wir das Achtelfinale sowieso nicht verdient", war Kapitän Michael Schimpelsberger der gleichen Meinung.

Zum Misserfolg haben laut Schimpelsberger die feucht-heißen Verhältnisse zumindest teilweise beigetragen. "Es ist alles zusammengekommen. Jeder ist krank geworden, wir waren das Klima einfach nicht gewohnt. Ich hätte mir nicht gedacht, dass das so gravierend ist."

Ein positiven Aspekt fand Aston-Villa-Stürmer Andreas Weimann: "Für mich persönlich war es super, dabei gewesen zu sein. Ich habe viel gelernt."

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