Twentes Stadiondach eingestürzt

Wo sonst die Fußballer des niederländischen Spitzenklubs Twente Enschede Zehntausende Fans begeistern, herrschte am Donnerstag Todesangst.

Beim Einsturz eines neuen Tribünendachs im Fußballstadion der Stadt Enschede ist bei Bauarbeiten ein Mann getötet worden, 14 weitere Bauleute erlitten Verletzungen. Zehn von ihnen wurden mit Rettungswagen und sowie einem Hubschrauber in Krankenhäuser gebracht, bei Zweien sind die Verletzungen schwer.

Augenzeugen

Augenzeugen sprachen von chaotischen Szenen, nachdem die Dachkonstruktion am Mittag innerhalb von Sekunden in sich zusammengefallen war. "Es gab einen furchtbaren Knall", sagte einer der Arbeiter, der mit Hautabschürfungen davongekommen war. "Alle hatten Angst und wer konnte, rannte um sein Leben." Nach dem ersten Schreck habe er seine Frau angerufen. "Sie war echt erleichtert."

Rettungskräfte suchten noch Stunden nach dem Einsturz mit Spezialkameras die Trümmer nach Verschütteten ab. Dies sei aber nur eine Vorsichtsmaßnahme, es werde niemand mehr vermisst, erklärte der Bürgermeister Peter den Oudsten.

Die Ursache des Einsturzes soll eine Expertengruppe klären, laut Medienberichten beschädigte ein Kran die Dachkonstruktion.

Das neue Dach war Teil einer vor mehreren Wochen begonnenen Modernisierung des traditionsreichen Twente-Stadions "De Grolsch Veste". Es soll künftig 30 000 und damit sechstausend Zuschauern mehr als bisher Platz bieten.

Die "Tukker", wie die Twente-Fußballer genamnt werden, wollten ihre modernisierte "Veste" (Festung) eigentlich spätestens Anfang August einweihen. Nun dürfte sich die Fertigstellung um etliche Wochen verzögern.

Mehr zum Thema