Tschechien: Rosicky kann auf seine fünfte EM hoffen

Tomas Rosicky
Teamchef Pavel Vrba nominiert den Altstar für den vorläufigen Kader.

Pavel Vrba ist unter Experten ein hoch geschätzter Trainer. Mit Viktoria Pilsen machte er sich zwischen 2008 und 2014 einen Namen. Er beendete das Auf und Ab beim tschechischen Klub und sorgte in Champions und Europa League für Resultate, die Beachtung gefunden haben. Zwischen 2011 und 2013 eroberte er mit Pilsen mehr Punkte für die UEFA-Klubrangliste als Ajax, Liverpool oder AS Roma. "Er ist ein fantastischer Trainer", sagt ein bekannter Landsmann über Vrba: Pavel Nedved ist seit Oktober Vize-Präsident von Juventus Turin und war essenzieller Bestandteil jener Generation, die 1996 überraschend im EM-Endspiel (0:1 gegen Deutschland) stand. Seither haben sich die Tschechen noch für jede EM qualifiziert, sie spielen jetzt zum sechsten Mal in Folge bei einer Endrunde.

Teamchef Pavel Vrba ist kein medienscheuer Grantler. Und fußballerisch verpasste der 52-Jährige erst Pilsen und jetzt auch dem Team eine Vision. Er setzt auf Offensive und junge Spieler mit Potenzial. Dennoch hat er auch Routiniers im Aufgebot. Tormann Petr Cech, 34, ist der letzte große Vertreter dieser Generation, spielte bei der EM 2004 sein erstes großes Turnier und hat 118-mal den Teamdress getragen. Vrba schreibt auch Tomas Rosicky nicht ab, nominierte ihn für den vorläufigen Kader (28 Spieler). Der 35-Jährige war nach einer Knieoperation im vergangenen Sommer acht Monate nicht im Einsatz, verletzt sich im Februar am Oberschenkel und spielte Anfang Mai zumindest in der Arsenal-U-21 eine Partie durch.

Im aktuellen Team fehlen die großen Namen von einst. Vrba hat aber ein starkes Kollektiv geformt, das sich als Gruppensieger souverän qualifizierte. Torjäger wie einst Berger oder Koller gibt es nicht (auch der Ex-Austrianer Lafata ist bei den 28 dabei). In der Qualifikation hat Mittelfeldspieler Borek Dockal die meisten Treffer erzielt – vier.

Tschechien: Rosicky kann auf seine fünfte EM hoffen

Kommentare