Trotz Suspendierung: Verbände stehen hinter Platini

Alles wieder gut?: Die Verbände glauben an ihren Präsidenten.
Der wegen Korruptionsverdachts eliminierte Franzose bleibt sogar Kandidat für das Amt des FIFA-Präsidenten.

Es ist ein munteres Wettrennen, wer nun mehr an Glaubhaftigkeit verliert. Da die mächtige FIFA, dort der Europaverband, die UEFA.

Trotz der aktuellen Suspendierung Michel Platinis rückt die Europäische Fußball-Union vorerst immer noch nicht endgültig von dem angeschlagenen UEFA-Präsidenten ab. Nach einer kontroversen Diskussion und Überlegungen über einen Plan B einigten sich die 54 Mitgliedsverbände und das Exekutivkomitee am Donnerstag auf ein dünnes, fünfzeiliges Statement: „Wir unterstützen Michel Platinis Recht auf ein gerechtes Verfahren und sein Recht, seinen Namen reinzuwaschen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Und ÖFB-Präsident Leo Windtner bestätigt: „Es hat den gemeinsamen Beschluss gegeben, Platini zu unterstützen und dass er ein ein faires Verfahren bekommt.“

Wielange die Treuebekundungen anhalten werden, steht aber noch in den Sternen. Auch gestern gab es nicht nur Kuschelkurs. Nach hitzigen Debatten über die Zukunft des gesperrten UEFA-Präsidenten Michel Platini verließ beispielsweise DFB-Chef Wolfgang Niersbach wortlos die Zentrale der Europäischen Fußball-Union in Nyon. Offiziell rückt die UEFA immer noch nicht endgültig von ihrem angeschlagenen Chef ab und will ihn in der größten Krise auch weiter bei seiner Kandidatur für das Amt des FIFA-Präsidenten unterstützen. Hinter den Kulissen wird jedoch längst über einen Plan B gesprochen.

Sei es, wie es sei: Die UEFA-Mitglieder seien sich einig gewesen, dass die Wahl eines Nachfolgers des ebenfalls gesperrten Weltverbands-Präsidenten Joseph Blatter (siehe links, Anm.) „nicht verschoben werden“ und am 26. Februar 2016 in Zürich stattfinden solle, sagt UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. Die in der Causa involvierten Instanzen, neben dem FIFA-Ethikkomitee das Berufungsgericht des Weltverbands auch letztlich der Internationale Sportgerichtshof CAS, müssten nun „sehr schnell“ arbeiten und bis „spätestens Mitte November“ eine Entscheidung über Platini treffen.

Issa Hayatou übernahm indes die Amtsgeschäfte des für 90 Tage suspendierten Präsidenten Sepp Blatter. Der Kameruner, der als dienstältester FIFA-Vizepräsident automatisch auf den vakanten Posten rückte, wird auch die Sitzung des Exekutivkomitees am 20. Oktober leiten.

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