Trencin: Das gute Los liegt für Rapid so nah

Weiterjubeln? Schrammel (l.) und Traustason wollen gegen Trencin in die Europa League
Gegner Trencin ist nur 200 Kilometer von Wien entfernt. Es hätte schlimmer kommen können

Bei Rapid ist einiges los. Neues Stadion, neuer Trainer, Millionentransfers. Aber auch Angriffe gegen Max Entrup, altbekannte Pleiten in Altach und Angst vor einem Fan-Wickel im Wiener Derby am Sonntag.

Fast schon wohltuend unspektakulär fiel da das Los für das Play-off zur Europa League aus. Nach dem letztlich doch souveränen 3:0 gegen Schodsina folgt nicht die drohende Reise durch Raum und Zeit nach Kasachstan zu FK Astana. Und auch kein Flug in das neue Krisengebiet Türkei mit dem starken Gegner Osmanlispor.

Nein, von den fünf möglichen Gegnern im UEFA-Topf wurde es ein Klub aus der näheren Umgebung: AS Trencin, der aktuelle Meister der Slowakei. "Es bedarf einer Top-Leistung in beiden Spielen für unser großes Ziel Gruppenphase", meint Sportdirektor Andreas Müller.

Ausweichen in Zilina

Ein großer Vorteil für Rapid wird der Heimvorteil sein. Das Hinspiel am 18. August wird nämlich in Zilina stattfinden, weil Trencin kein geeignetes Stadion hat. Im Rückspiel am 25. August in Hütteldorf soll dann der sechste Einzug in die Gruppenphase in acht Jahren geschafft werden. In Zilina hat übrigens Matej Jelic so oft getroffen, dass er sich vor einem Jahr zum Kauf empfahl.

Für Rapid spricht ebenfalls, dass Trencin im Sommer – so wie die Wiener – die besten Spieler verloren hat. Die Neuzugänge sind aber nicht so stark (und auch nicht so teuer) wie bei den Hütteldorfern. Besonders eindrucksvoll präsentierte sich Ivan Mocinic, der gegen Weißrusslands Cupsieger gleich den Takt vorgab. "Ich kann es noch besser", kündigte der 23-Jährige an.

Trencins Antreiber Matus Bero, 20, wechselte hingegen um zwei Millionen Ablöse zu Trabzonspor. Und Flügelstürmer Gino van Kessel um 1,2 Millionen Euro zu Slavia Prag. Der 23-jährige Niederländer ist Austrianern noch als ehemaliger Testkandidat in Erinnerung. Bero und Van Kessel kamen gemeinsam 2015/’16 auf 48 Scorerpunkte für den Double-Sieger. Nicht ganz so eindrucksvoll verlief das Engagement von Stefan Maierhofer. Der Ex-Rapidler spielte im Frühjahr 200 Kilometer von Wien entfernt, kam bei 13 Einsätzen auf drei Tore – und kann zwei weitere Titel im Lebenslauf vermerken.

Neben Maierhofer und Jelic können auch der slowakische Teamtormann Jan Novota und Ex-Rapidler Peter Hlinka Infos zu dem erst 1992 gegründeten Klub liefern.

Spielerisch stark

"Das ist eine spielerisch starke Mannschaft, die machen nicht hinten zu wie Schodsina", meint Novota. Die Ergebnisse in der Champions-League-Quali gegen Ljubljana verdeutlichen das: 4:3 auswärts, 2:3 daheim.

Die Einschätzung des 32-Jährigen: "Wir dürfen nicht überheblich sein, aber wir sind schon der Favorit." Dafür spricht das Aus der Rot-Weißen in der Eliteliga gegen Legia Warschau – 0:1 daheim und 0:0 in Polen.

Sollte es Rapid schaffen, wäre das Triple perfekt: Admira (gegen Myjava) und Austria (gegen Trnava) haben bereits zwei Vertreter der Slowakei bezwungen.

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