Tosender Beifall für Zidane bei Real

Rekorddebüt: Die Königlichen fertigten unter ihrem neuen Trainer La Coruna mit 5:0 ab.

Zinedine Zidane hat am Samstag ein traumhaftes Debüt als Trainer von Real Madrid gefeiert. Die Elf des spanischen Rekordmeisters spielte unter Führung des früheren Weltklassefußballers wie befreit auf und kam zu einem 5:0-Kantersieg über Deportivo La Coruna. Einen so hohen Erfolg hatte bei Real seit mehr als 55 Jahren kein Trainer bei seinem Einstand erzielt.

Die Königlichen konnten sich in der Primera Division allerdings nicht verbessern. Sie blieben auf dem dritten Rang, hinter dem FC Barcelona, der 4:0 gegen Granada gewann, und Atletico Madrid, das am Sonntag bei Celta Vigo antritt.

Idente Startelf

Die Real-Elf wirkte wie ausgewechselt, obwohl Zidane beinahe dieselben Spieler aufgestellt hatte wie der entlassene Vorgänger Rafael Benitez. „An der Mannschaft hat sich nichts geändert, nur der Trainer wurde abgelöst“, sagte der neue Coach nach der Partie. Cristiano Ronaldo und Co. spielten auf, als hätten sie die taktischen Fesseln ihres Ex-Trainers Benitez abgeworfen. Sie zeigten eine Spielfreude, die die Fans seit Saisonbeginn schmerzlich vermisst hatten.

Der herausragende Spieler im Real-Team war paradoxerweise Gareth Bale, der unter Benitez eine Schlüsselrolle hatte einnehmen sollen, die Erwartungen aber nie erfüllen konnte. Der Waliser, für den Real eine Ablösesumme von rund 100 Millionen Euro ausgegeben hatte, steuerte einen Dreierpack bei. Er wurde mit Ovationen vom Publikum verabschiedet. Dabei war der Angreifer bisher alles andere als ein Liebling der Fans gewesen. Die übrigen zwei Treffer erzielte Zidanes französischer Landsmann Karim Benzema. Ronaldo ging leer aus, zeigte aber trotzdem eine ansprechende Partie.

Freundliche Atmosphäre

Dass sich mit dem Amtsantritt von Zidane die Atmosphäre bei Real geändert hat, zeigte sich schon vor dem Anpfiff. Als im Bernabeu-Stadion die Aufstellungen durchgegeben wurden, brandete bei der Nennung des Trainernamens lauter Beifall auf. Benitez war zumeist mit einem Pfeifkonzert empfangen worden.

Zidane verfolgte die Partie in der Arena, in der er vor knapp zehn Jahren seine aktive Karriere beendet hatte, im dunkelgrauen Anzug unmittelbar an der Seitenlinie. Auch der Regen konnte ihn davon nicht abhalten. Sein glanzvoller Einstand brachte die Skeptiker vorerst zum Verstummen, die darauf hingewiesen hatten, dass „Zizou“ als Trainer nur über wenig Erfahrungen verfüge.

Der Franzose hatte Jose Mourinho und Carlo Ancelotti als Assistent gedient und zuletzt die B-Mannschaft Real Madrid Castilla mit dem Österreicher Philipp Lienhart in der dritten Liga trainiert - mit mäßigem Erfolg. Zidane selbst hatte noch vor wenigen Wochen zu einer möglichen Beförderung zum Cheftrainer erklärt: „Ich bin noch nicht so weit. Ich muss noch viel lernen.“

Kommentare