Transferpoker: Traustason legt sich auf Rapid fest

Arnor Traustason (in Blau) erzielte 2016 schon drei Tore im isländischen Teamdress
Der isländische Teamspieler betont, dass er nach Wien will. Rapid feilscht um die Ablöse.

Die jüngste Verhandlungsrunde brachte keine Übereinstimmung. "Wir konnten uns mit Norrköping nicht mehr auf eine Ablöse einigen", sagte Rapid-Sportdirektor Andreas Müller. Zu sprunghaft waren die Forderungen des schwedischen Meisters für Arnor Traustason seit dem Beinahe-Transfer im Jänner und in Folge von drei Toren im isländischen Teamdress 2016 gestiegen.

"Unter 50 Prozent", schätzte Müller die Chancen ein und nahm Verhandlungen mit Alternativen für den Flügel auf. Der Kontakt mit dem 22-Jährigen blieb aber aufrecht. Und Traustason tat, was ein in England gefragter Fußballer selten tut – er sprach sich für einen Transfer zu Rapid aus. "Ich hoffe, es gibt eine Einigung mit Rapid. Das wäre ein guter und nicht zu großer Schritt für mich und meine Entwicklung", sagte der EM-Starter (und Österreich-Gegner) dem schwedischen "Expressen".

"Wir wussten, dass Traustason zu uns will. Dass er das öffentlich kundtut, ist auch eine Auszeichnung für Rapid und die Bemühungen unseres Vereins", sagt Trainer Zoran Barisic. Vorfreude gibt es dennoch keine: "Dieser Transfer bleibt schwierig."

Gute Nachrede

Nach Gesprächen mit Teamchef Lagerbäck und Ex-Ried-Trainer Kolvidsson erzählt Traustason: "Sie spielen um den Titel mit und qualifizieren sich fast jedes Jahr für die Europa League. Dazu bekommen sie ein neues Stadion. Mein Interesse, für Rapid zu spielen, ist sehr groß." Dieses Bekenntnis erhöht die Chancen von Rapid immens. Auch wenn die geforderten 2,3 Millionen Euro nicht bezahlt werden.

Bei Spielern, die sich deklarieren, ist es schwieriger, den Preis hochzutreiben. Sonst hätte Rapid gegen Konkurrenz aus England keine Chance. "Von Rapid kann ich immer noch den Sprung in die Premier League schaffen", sagt der sechsfache Teamspieler zu laola1.at.

Ein möglicher Kompromiss für den Rekordtransfer (bisher 1,5 Millionen für Mario Bazina): Rapid bleibt bei einem Angebot unter 2 Millionen hart, legt aber noch mögliche Bonuszahlungen drauf. So wie es St-Etienne (mit höheren Beträgen) beim Millionentransfer von Robert Beric getan hat.

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