Boyd darf noch nicht, Zulj will nicht

In welche Richtung wird Terrence Boyd Rapid verlassen?
Das Präsidium entscheidet über den Transfer nach Leipzig. Zulj sagt als Nachfolger ab.

Die Causa Boyd beschäftigt mittlerweile sogar das Rapid-Präsidium. "Eine Entscheidung von dieser Tragweite soll besser im Präsidium geklärt werden. Das habe ich mit Präsident Michael Krammer abgesprochen", sagt Andreas Müller.

Der deutsche Sportdirektor hat über Wochen eifrig verhandelt. Alles versucht, um mit Terrence Boyd einen Vertrag über 2015 hinaus abzuschließen – oder für den abwanderungswilligen Stürmer zumindest so viel Ablöse wie möglich zu lukrieren. Ein Angebot von Wigan in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurde abgelehnt, das erste Offert von der Red-Bull-Filiale in Leipzig ebenso. Das Interesse von Sporting Lissabon hätte den Preis noch weiter hochtreiben können, doch Boyd legte sich öffentlich auf Leipzig fest – und bekam dafür auch intern einen Rüffel. Am Sonntagnachmittag musste der 23-Jährige noch im Test gegen den oberösterreichischen Amateurverein St. Pantaleon ran.

Nun liegt ein verbessertes Angebot des deutschen Zweitligisten auf dem Tisch. Die Wunschvorstellungen von Rapid erfüllt es nicht, Müller bezeichnet es aber als "in Ordnung".

Am Montagabend tagt traditionell das Präsidium, gemeinsam mit Müller wird beraten, ob nach Burgstaller und Sabitzer auch die letzte verbliebene Offensiv-Stammkraft verkauft wird. "Danach bekommt Red Bull Bescheid. Mit Ralf Rangnick ist vereinbart, dass sein Angebot für Boyd bis Dienstag gilt."

Einfacher wäre die Entscheidung über die Freigabe, wenn der Plan für Boyds Nachfolger aufgegangen wäre: Müller und Red-Bull-Sportchef Rangnick, die einander von der gemeinsamen Zeit bei Schalke bestens kennen, verhandelten parallel über einen Wechsel von Robert Zulj nach Hütteldorf.

Der Teamstürmer, der im Jänner von Ried auf Salzburgs Ersatzbank gewechselt ist, hätte perfekt zu den Plänen von Rapid-Trainer Zoran Barisic gepasst. Doch der 22-Jährige will es weiterhin bei den Bullen versuchen. Zumal sein sehr gut dotierter Vertrag bis 2016 läuft.

Neuer Legionär

"Neben Zulj zählen auch einige Stürmer aus dem Ausland zu unseren Kandidaten. Sollte Boyd verkauft werden, wird er vermutlich durch einen neuen Legionär ersetzt werden", erklärt Müller. Auf Barisic wartet viel Arbeit. Im KURIER hatte er schon am 20. Mai befürchtet, dass weder Burgstaller, noch Sabitzer, noch Boyd zu halten sein würden. "Nur Schaub ist unverkäuflich", stellte er damals fest und bleibt auch jetzt pragmatisch: "Wir haben alles versucht, um den Kader mit dem Start ins Trainingslager fixfertig zu haben. Jetzt wird’s eben schwieriger. Ich bin sicher, dass unser Spiel auch mit einem neuen Team funktionieren würde. Die Frage ist nur: Ab wann?"

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