Teamchef Koller als Zaungast beim Derby

Teamchef Koller als Zaungast beim Derby
Der Schweizer durfte sich bei seinem Derby-Debüt wundern.

Vor dem 299. Wiener Derby lief zwischen den Altstars der Erzrivalen der Schmäh. "Servus, weiße Taube!", schrie U-21-Teamchef Andreas Herzog Richtung Toni Polster, dem grauen Bomber der Violetten.

Im nächsten ÖFB-Dienstauto, das vor der Generali-Arena vorfuhr, saß Marcel Koller. Mit Austria-Sportvorstand Thomas Parits unterhielt sich der neue Teamchef lange, ehe Polster dem Schweizer auf die Schulter klopfte und "Alles Gute" wünschte. Zur Bestellung Kollers hatte der Team-Rekordschütze noch weniger nette Worte gefunden.

Danach konnte sich Koller darüber wundern, dass Rapids einziger Teamspieler Stefan Kulovits keinen Platz im Matchkader fand. Der Grund dafür war die Erkrankung des defensiven Mittelfeldspielers am Samstag.

Am Sonntag erwischte es auch noch Markus Heikkinen mit Durchfall. "Deswegen ist Pichler nach vorne gerückt und Soma noch in die Mannschaft gekommen", erklärte Schöttel.

Nicht einmal für die Ersatzbank reichte es weiters für Stürmer Deni Alar, der Rapid im Sommer noch 800.000 Euro Ablöse an Kapfenberg wert war.

Fan-Häkel

Verwunderlich war auch, dass die Generali-Arena mit 12.000 Zuschauern nicht ausverkauft war. Die Austria hatte den Gästen 800 Karten und einen Teil der Westtribüne weggenommen. Doch die Anhänger der Violetten trauten sich scheinbar nicht, Karten für die Plätze direkt neben dem "Rapid-Käfig" zu kaufen.

"Wenn unsere Fans so eng stehen müssen, dass sie nicht einmal umfallen können, und daneben 500 Plätze frei bleiben, ist das ein Häkel der Austria", schimpfte Rapids Klubserviceleiter Andy Marek.

Eine Minute nach Wiederbeginn konnte sich Koller wieder wundern. Über einige Leuchten unter den Austria-Fans, die mit dem dichten Rauch ihrer bengalischen Feuer für die neuerliche Rückkehr der Spieler in die Kabinen sorgten. Nur Helge Payer blieb auf dem Feld, weil er den Abgang seiner Vorderleute tatsächlich nicht sehen konnte.

Teamchef-Tour

Nach Schlusspfiff meinte Koller: "Das Derby war gut, ich tue mich aber noch mit genaueren Beurteilungen schwer. Da werde ich in Zukunft auch zum Telefon greifen, um von den Trainern Informationen einzuholen, etwa wie es Kulovits geht."

In dieser Woche reist Koller nach Bremen, Mainz und Stuttgart, "um mich mit Teamspielern und ihren Trainern zu unterhalten".

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