Suarez nach Bissattacke reumütig

Liverpools Starstürmer Luis Suarez hat am Sonntag wieder einmal tiefe Spuren in der englischen Premier League hinterlassen - und das nicht nur wegen seines späten Ausgleichstores beim 2:2 gegen Chelsea. Wie TV-Bilder bewiesen, biss der Uruguayer - vom Schiedsrichter unbemerkt - Chelsea-Verteidiger Branislav Ivanovic in den Unterarm und muss sich deshalb auf eine lange Sperre einstellen.
Wenige Stunden nach dem Schlusspfiff zeigte sich Suarez via Twitter reumütig und bat "die gesamte Fußball-Welt" um Verzeihung. Er habe mit Ivanovic telefoniert und sich beim Serben entschuldigt. Der Abwehrspieler habe die Entschuldigung angenommen, twitterte der 26-Jährige.
Kannibale Suarez

Suarez' Abschied von der Anfield Road könnte nun beschleunigt werden, er wird seit Wochen mit Top-Clubs wie Bayern München oder Real Madrid in Verbindung gebracht.
Der mit 23 Toren derzeit beste Premier-League-Schütze war bereits in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam wegen eines ähnlichen Vorfalls für sieben Partien gesperrt worden. 2010 hatte er Otman Bakkal von PSV Eindhoven in den Nacken gebissen. In England wurde Suarez wegen rassistischer Beschimpfungen gegen Manchester Uniteds Patrice Evra in der Vorsaison für acht Spiele aus dem Verkehr gezogen.
Geldstrafe für Suarez
Luis Suarez ist von Liverpool für seinen Aussetzer zu einer Geldstrafe in nicht genannter Höhe verurteilt worden. Die Uruguayer bat darum, dass der Betrag an die "Hillsborough Family Support Group" gespendet wird, die nach der Hillsborough-Tragödie 1989 mit 96 toten Liverpools-Fans gegründet wurde.
Laut Managing Director Ian Ayre will man den Stürmer nach dessen Entschuldigung nun doch nicht verkaufen. "Er ist ein fantastischer Spieler, den wir nicht hergeben wollen", betonte Ayre. Unterdessen bot Englands Profi-Spieler-Vereinigung (PFA) Suarez die Teilnahme an einer Aggressionstherapie an.
FA leitet Verfahren ein
Der englische Fußball-Verband FA hat am Montag ein Verfahren wegen "gewalttätigen Verhaltens" eingeleitet. "Weil der Vorfall von den Schiedsrichtern nicht bemerkt worden war, wurde er nachträglich analysiert", erklärte der Verband. "Nach Ansicht der FA reicht die Standardstrafe von drei Spielen Sperre unter diesen Umständen bei weitem nicht aus."
Suarez hat bis Dienstag Zeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Einen Tag danach soll eine Disziplinarkommission zusammenkommen.
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