Sturm nach Foda: wechselseitige Gefühle

Sturm nach Foda: wechselseitige Gefühle
Nach Franco Fodas Beurlaubung gesteht Sportchef Gludovatz Fehler ein. Und ein Scharmützel bleibt auch nicht aus.

Ich bin zu lange im Profi-Geschäft, deshalb kann mich nichts überraschen", sagt Franco Foda einen Tag nach seiner Entmachtung als Sturm-Coach.

Dennoch sind mehr Fragen als Antworten aufgetaucht. Der Deutsche, der am 23. April 46 wird, hätte gerne bis Saisonende weitergearbeitet. "Die Mannschaft hat noch gute Chancen auf einen internationalen Startplatz. Dass man im Cup ausrutschen kann, hat auch Manchester United zuletzt in England bewiesen." Paul Gludovatz, der neue Sportdirektor, meint dazu in der Austria-Presseagentur (APA) allerdings: "Nach so einer Niederlage muss man sich vor die Mannschaft stellen. Es kann nicht sein, dass man danach die eigenen Spieler niedermacht. Man muss Mitverantwortung übernehmen."

Foda selbst wäre bereit gewesen, sogar in einer Doppelrolle weiterzumachen und legte ein Konzept über seine Arbeit als Sportgeschäftsführer und Trainer vor. "Präsident Jauk hat mich damit beauftragt. Es ist mir seltsam vorgekommen, da Jauk immer betont hat, dass er einen Sportdirektor will, der den Trainer sucht", erinnert sich Foda.

Zeitfrage

Gludovatz hatte ihm am Donnerstag vorgeworfen, dass er mit der Trennungsmeldung nicht wie vereinbart bis 17 Uhr gewartet hätte. "Um 13 Uhr hat es schon ein Medium veröffentlicht, nach dem Gespräch mit Gludovatz warteten schon Journalisten auf mich, die alles wussten", rechtfertigt sich Foda. "Wir hatten im kleinsten Kreis eine Abmachung. Wie ist es also nach außen gedrungen?", sagt Gludovatz, der einräumt: "Die Pressekonferenz am Vormittag war ein Fehler. Dazu müssen wir stehen."

Er stehe aber auch dazu, dass eine Trennung von Foda schon längst hätte durchgeführt werden sollen, nämlich zu jenem Zeitpunkt, als feststand, dass Foda in der kommenden Saison nicht mehr Trainer sein wird.

Wer soll nun Foda beerben? Hoffnungen darf Markus Schopp haben, den vor allem die Fans gerne auf der Trainerbank sehen wollen. "Es gab zwei Gespräche mit Gludovatz, die aber eher von der allgemeinen Auffassung eines Trainers handelten", sagt der 38-Jährige. Schopp kennt als U18-Coach die Strukturen des Vereins. Und er weiß, dass nun auf die Jugend gesetzt wird. "Die positive Stimmung der Fans gegenüber meiner Person ist ein Vorteil, die Frage ist, ob der Vorstand auch die notwendige Geduld aufbringt, wenn es zu Beginn nicht so läuft", sagt Schopp.

Vorerst wird der Ex-Teamspieler die Amateure coachen, weil die bisherigen Trainer Dietmar Pegam und Günther Neukirchner unter Thomas Kristl bei den Profis im Einsatz sind. Fodas Co-Trainer und Interimscoach Kristl ist jedoch als langfristiger Nachfolger kein Thema. Kristl: "Mein Vertrag endet nach der Saison, über eine Verlängerung hat noch keiner mit mir gesprochen."

Abmagerungskur

Auf dem personellen Plan von Gludovatz steht ein Team von insgesamt vier Trainern für Kampfmannschaft und Amateure. Dass Schopp ein Kandidat ist, sei irgendwie logisch. "Ein Insider ist sicher nicht schlecht, und wenn ein Ausländer darunter ist, kann es auch nicht schaden." Die Spielerflut ist Gludovatz ein Dorn im Auge, auf zirka 38 Spieler soll das Aufgebot für Profis und Amateure abgespeckt werden. Gludovatz: " Sturm hat zuletzt nur angehäuft und nie abgegeben, eine Bugwelle vor sich hergeschoben. Das muss sich ändern."

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