Strebinger: "Rapid ist keine Zwischenstation für mich"

Beim 5:1 in Weiz ließ sich Strebinger von nichts ablenken
Nach sieben Jahren in Deutschland ist der 22-jährige Tormann Feuer und Flamme für seinen neuen Klub.

Ja, es wird ein Junge – also ein Bua." Als Richard Strebinger über seinen im Oktober erwarteten Nachwuchs spricht, kann er kaum verbergen, dass er die letzten sieben Jahre in Deutschland verbracht hat.

Am Freitag absolvierte der 22-Jährige beim 5:1 in der ersten Cup-Runde in Weiz sein erstes Pflichtspiel für Rapid. "Es hat viel Spaß gemacht. Schön, dass es gleich mit einem Sieg geklappt hat", sagte er. Ob er nur wegen der Erkrankung von Stammgoalie Jan Novota gespielt hat, wird das erste Meisterschaftsspiel am Samstag gegen Ried zeigen. Es wäre keine Überraschung, würde Novota so lange die Nase voran haben, bis Strebinger den Spielaufbau und die Abstimmung mit den Vorderleuten perfektioniert hat.

Der Natur-Liebhaber

Der Niederösterreicher macht sich keinen Stress: "Privat bin ich ein sehr ruhiger Mensch. Meine Frau Sarah und ich sind viel in der Natur. Daher haben wir uns auch im 22. Bezirk ein Haus mit Garten gesucht. "

Strebinger: "Rapid ist keine Zwischenstation für mich"
03.07.2015 Fussball , Testspiel , NV Arena St. Poelten - Rapid Richard Strebinger. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Auf dem Platz ist es meistens aus mit der Ruhe. "Beim Fußball bin ich sehr konzentriert. Ich weiß genau, was ich will, wo ich mich verbessern will. Im Spiel kann ich auch einmal lauter werden."

Den Weg zum Profi ist er in Deutschland gegangen. Schon mit elf Jahren war klar, welchen Beruf er erlernen möchte. "Ich habe eine Einladung zum Training vom LAZ Wr. Neustadt bekommen. Darauf ist gestanden: LAZ, Akademie, Fußball-Profi. Ich bin zur Mama und habe gesagt: ‚Ich werde Profi. Jetzt weiß ich, was ich machen will.‘ Das war mein erster Berufswunsch."

Mit 15 Jahren ging Strebinger von St. Pölten nach Berlin zur Hertha. Heimweh war für ihn ein Fremdwort, eine verfrühte Rückkehr daher kein Thema. "Ich habe regelmäßig mit meinen Eltern telefoniert. Aber Heimweh habe ich nie gehabt."

Die Hertha-Familie

Das lag auch am familiären Umfeld bei der Hertha: "Es war eine super Zeit und hat mich auf jeden Fall weitergebracht. Ich würde es genauso wieder machen." Die ersten beiden Jahre lebte er in einem Internat mit zehn anderen Spielern. "Ein Ehepaar hat sich um uns gekümmert. Wir waren wie eine Familie."

Dass Strebinger großen Wert auf Fitness legt, sieht man an seinem austrainierten Körper. "Ich lebe nach dem Fußball, dazu gehört gute Ernährung und Fitness – auch im Urlaub. Gerade als Tormann muss man stabil sein", begründet er.

Vergangene Saison schaffte es Strebinger bei Werder Bremen zu zwei Einsätzen in der Deutschen Bundesliga. "Ein tolles Erlebnis. Ich habe mich mein Leben lang darauf vorbereitet. Deshalb war ich auch nicht nervös. Es bringt dich natürlich weiter, wenn du weißt, wie es vor mehr als 50.000 Zuschauern ist. "

Über den von Rapid angebotenen Vierjahres-Vertrag musste er nicht lange überlegen. "Es hat auch Gespräche mit deutschen Zweitligisten gegeben. Aber als der Anruf aus Wien gekommen ist, war klar, dass ich das machen will. Rapid ist ja keine Zwischenstation für mich."

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