Stranzl: "Habe alles richtig gemacht"

Im Dezember 2014 dann dasselbe Spielchen: Mönchengladbach bestätigte die Verlängerung mit Stranzl bis Juni 2016. "Als der Verein auf mich zugekommen ist, und mich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, noch ein weiteres Jahr dranzuhängen, gab es für mich nicht viel zu überlegen", erklärte Stranzl.
Ex-Teamspieler Martin Stranzl über seinen Wechsel nach Gladbach und den Erfolgslauf der Fohlen.

Martin Stranzl, 31, kam vor einem Jahr zum Letzten und überwintert mit Gladbach als Bundesliga-Vierter und Cup-Viertelfinalist.

KURIER: War der 3:1-Sieg gegen Schalke im Cup der krönende Abschluss eines erfolgreichen Jahres?
Martin Stranzl: Wir wollen auf jeden Fall in der Meisterschaft oben dranbleiben und 2012 bestätigen, was wir 2011 aufgebaut haben. Der Pokal ist ein Bonus, das Los mit Hertha in Berlin ist aber schon ein Gutes.

Im Jahr 2011 waren Sie der Organisator der zweitbesten Defensive Deutschlands, nur knapp hinter Dortmund. Sogar die Bayern haben mehr Tore bekommen. War diese Entwicklung vor einem Jahr denkbar?
Gladbach war Letzter. Dass es in diese Richtung geht, war wirklich nicht vorauszusehen. Auch wenn ich dafür bin, Trainer nicht zu oft zu wechseln, ist der Schritt zu Favre genau rechtzeitig passiert. Mit ihm hat sich sehr viel verändert. Wir hören ihm genau zu.

Sie betonen, dass Sie Favre genau zuhören. Er lobte Gladbach als besonders intelligente Mannschaft. Teamchef Löw bezeichnet Favre als Trainer des Jahres. Was zeichnet ihn aus?
Wir arbeiten jede Woche zwei bis drei Mal rein taktisch. Es gibt eigene Einheiten für die Viererkette. Da geht es um Details und es wird viel erarbeitet, was im Spiel umgesetzt werden kann – wenn du die Spieler hast, die das können und wollen. Favre arbeitet akribisch, lässt im richtigen Moment aber auch locker. Wir haben ein sehr gutes Klima.

Vor einem Jahr verhandelte Ihr Manager Thomas Böhm drei Angebote von Rapid, Salzburg und Gladbach aus. War Gladbach die riskanteste Entscheidung?
Mir ist schon aufgefallen, dass meine Entscheidung in Österreich von vielen müde belächelt wurde. Ich habe aber wirklich an die nötige Qualität für den Klassenerhalt geglaubt. Wir hatten dann noch die Drucksituation mit der Relegation gegen Bochum. Da wusste ich schon, dass ich damit sehr gut umgehen kann. Und jetzt, als Vierter und Cup-Viertelfinalist, kann ich schon sagen: Ich habe alles richtig gemacht.

Sie spielen anders als damals mit 1860 oder Stuttgart mittlerweile fast jede Woche gegen Österreicher. Hat sich der Stellenwert Ihrer Landsleute erhöht?
Nein, das glaube ich nicht. Wir leben in Europa, da gibt es im Fußball ohnehin kaum noch Grenzen. Die Österreicher werden nicht anders beurteilt als andere.

Sie haben erklärt, dass Sie 2013 aufhören. Ist das eine familiäre Entscheidung?
Mein Kleiner kommt dann in die Schule, und mir war klar, dass das in seiner Heimat passieren soll. Gerade auch deswegen, weil ich 17 Jahre im Ausland war. Ich will dann auch mehr von meiner Familie haben.

Sie werden Ihre Karriere also ohne ein einziges Liga-Spiel in Österreich beenden?
Genau. Das war für mich auch nie ein wichtiges Thema. Ich werde in Österreich den Trainerschein machen, aber was dann passiert, weiß ich noch nicht.

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