Spanische Klubs angeln nach Ivanschitz

Nach seiner Verletzung stand Andreas Ivanschitz erstmals wieder in der Startformation von Mainz. Er konnte aber die One-Man-Show von Gladbach-Stürmer Hrgota (drei Treffer) auch nicht verhindern. Dem Teamspieler gelang in der Schlussminute durch einen Elfmeter noch das bedeutungslose 2:4. kicker-Note: 4,5
Betis Sevilla und UD Levante haben Interesse am österreichischen Nationalspeiler bekundet.

Er galt als „Elferkiller“ der Austria, die 1978 als erster österreichischer Klub ein Europacup-Finale erreichte. Hubert Baumgartner hat danach bei Spaniens ältestem Klub an der Atlantikküste in Huelva das Tor gehütet, eine Andalusierin geheiratet und den Kontakt zu spanischen Mannschaftskameraden, die mittlerweile bei Großklubs in führenden Positionen sind, nie abreißen lassen.

Ihm ist zu glauben, wenn er jetzt verrät, dass „ein Nationalspieler, den ich sehr schätze“ große Chancen hat, in der Primera División zu landen. „Zwei Klubs, die in der letzten Runde 1:1 spielten, bemühen sich um ihn“, sagt Baumgartner kryptisch.

Österreich-Image angeschlagen

Konkreter formuliert: Wenn Andreas Ivanschitz im Spätsommer sein 63. Länderspiel bestreitet, wird im Programmheft hinter seinem Namen in Klammer wohl schon Levante (vielleicht auch Betis Sevilla) stehen. Ivanschitz wäre der erste Österreicher, der in diesem Jahrtausend in Spaniens erster Liga mitwirken darf. Nach dem 0:9 von Valencia (März 1999) sank das Österreicher-Image auf dem Mercado gegen null, war vergleichbar mit dem eines Färöer-Kickers in Österreich.

Wie schwer’s ist, sich selbst in der Segunda División durchzusetzen, haben später Stefan Lexa in Teneriffa und zuletzt Dominik Kirschner in Alicante gespürt.

Talenteförderung

In der zweiten Liga spielen die zweiten Mannschaften von Real und Barcelona. Was im Weltmeisterland dazu dient, Talenten Matchpraxis auf höherem Niveau zu ermöglichen, ist Austria-, Rapid- oder Salzburg-Amateuren hierzulande verboten. Deshalb hat Salzburg einfach kleine Klubs gekauft.

Deshalb darf der Red-Bull-Satellitenklub Liefering im Play-off gegen den LASK um den Aufstieg in die zweite Bundesliga spielen. Deshalb konnte der oberösterreichische Red-Bull-Ableger, verkleidet als FC Pasching, gegen Austria sogar Cupfinalsieger werden.

Pasching-Trainer Gerald Baumgartner ist übrigens mit dem „Spanier“ Baumgartner weder verwandt noch verschwägert. Aber nicht weniger ehrgeizig als Wunderwuzzis, die im Red-Bull-Konzern seit Jahren Traumgagen kassieren.

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