Sklavenarbeiter aus Nordkorea für die WM in Russland

In St. Petersburg findet auch der Confed-Cup statt
Die Arbeiter mussten ihren Pass abgeben, ihr Lohn ging zum Großteil nach Nordkorea.

Der Fußball-Weltverband FIFA hat offenbar Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Bau des WM-Stadions in St. Petersburg eingeräumt. FIFA-Chef Gianni Infantino bestätigte demnach, dass einige nordkoreanische Arbeiter unter „oft entsetzlichen“ Arbeitsbedingungen in der Arena eingesetzt wurden.

Dies geht aus einem Schreiben an die Verbandschefs von Schweden, Dänemark, Norwegen und Island hervor, das der englischen Zeitung „Guardian“ vorliegt. Die nordischen Verbandspräsidenten hatten nach einem Bericht des norwegischen Magazins „Josimar“ ihre Besorgnis über die Zustände gegenüber der FIFA geäußert.

Herzinfarkt im Container

Gemäß der Investigativ-Recherche mussten die nordkoreanischen Arbeiter, die auf Befehl des heimischen Regimes nach Russland geschickt wurden, unter miserablen Bedingungen auf der Baustelle arbeiten. Sie sollen in eisigen, überfüllten Containern geschlafen haben. Ihre Pässe seien konfisziert worden, der Großteil ihres Lohns sei an die nordkoreanische Regierung geflossen. Ein nordkoreanischer Arbeiter soll in einem Container an einem Herzinfarkt gestorben sein.

In dem Schreiben betonte Infantino demnach, dass die „FIFA die oft entsetzlichen Arbeitsbedingungen verurteilt“. Das Thema sei nach einem Besuch im November zur Sprache gekommen. Bei einer Inspektion im März habe es keine Hinweise mehr auf nordkoreanische Arbeiter gegeben. Im Stadion von St. Petersburg wird auch im Juni das Finale des Confederations Cups ausgetragen.

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