Dem Abbruch folgt ein verbales Nachspiel

Voller Einsat: Taulant Xhaka (li.) gegen Serbiens Tadic am Dienstag in Belgrad.
Schweiz-Star Granit Xhaka ist stolz auf Bruder Taulant, der für Albanien spielte.

Granit Xhaka, Schweizer Teamspieler kosovo-albanischer Herkunft, ist einer der Stars der Eidgenossen und hat sich auch längst beim deutschen Topklub Mönchengladbach durchgesetzt. Sein um ein Jahr älterer Bruder Taulant Xhaka gilt als nicht ganz so talentiert – und hat sich vielleicht auch deshalb für das Nationalteam Albaniens entschieden.

Taulant war mittendrin statt nur dabei, als das EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien am Dienstag in Belgrad abgebrochen wurde. Er gehörte zu jenen Spielern, die sich auf dem Platz ein Handgemenge lieferten. Seinen jüngeren Bruder Granit erfüllte dies mit Stolz. "Das zeigt die Stärke der Albaner. Wir gedenken Adem Jashari", postete der Fußballer unter dem Foto seines Bruders auf dem Internetportal Instagram. Jashari war Mitbegründer der Befreiungsarmee des Kosovo und wurde 1998 von serbischen Terrormilizen getötet.

Ausgelöst hatte den Abbruch am Dienstag in Belgrad eine Drohne. André Scholz von der Kopterzentrale in Hannover erklärt im Interview mit Die Welt: "Was dort geflogen ist, ist die meistverkaufte Drohne der Welt. Das ist eine DJI Phantom, die unter 1000 Euro kostet." Die Drohne kann bis zu 500 Gramm an Gewicht transportieren. In Belgrad flog sie mit der "großalbanischen" Flagge ins Stadion. Serbiens Verteidiger Stefan Mitrovic holte die Flagge aus der Luft. Sein Arbeitgeber, der SC Freiburg, verteidigte ihn nun: "Stefan hat das gemacht, was jeder machen würde, denn jeder ärgert sich, wenn der Fußball durch politische Dinge unterbrochen wird", sagte Freiburgs Präsident Fritz Keller.

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