Schweinsteiger: Weltmeister mit Chicago Fire?

Schweinsteiger freute sich sichtlich über die Begrüßung in Chicago.
Mit Deutschland war Bastian Schweinsteiger schon Weltmeister - nun fragt ein Journalist, ob das auch mit Chicago Fire klappt.

Amerikaner und Fußball, das ist so eine Sache. Weltmeister Bastian Schweinsteiger schaute erst irritiert, fragte seinen neben ihm sitzenden Trainer Veljko Paunovic, was gemeint ist. Wie ungewohnt sein Sport für Chicago und den Rest der USA ist, hatte der Deutsche gerade erfahren. Ein Reporter fragte ihn, ob für sein neues Team Chicago Fire "eine Weltmeisterschaft ein realistisches Ziel" sei.

Ein Sprecher des Clubs rettete die Situation und justierte die Frage nach: Ist der MLS-Cup - der Meistertitel in der Major League Soccer - ein realistisches Ziel für Fire? Der 32-jährige Mittelfeldspieler lachte und antwortete geschickt: Er hoffe, dass Fire zu einem "Weltclub" werde. "Ich kann keine Titel garantieren", sagte Schweinsteiger auch. "Aber ich will versprechen, dass ich alles dafür tun werde."

The horrifying moment when a journalist asks Bastian Schweinsteiger if Chicago Fire can win the World Cup ???? pic.twitter.com/htrcIZPd8r

— Soccer AM (@SoccerAM) March 30, 2017

Der ehemalige Star von Bayern München und Manchester United spielt nun in einer Stadt, in der Fußball nur ein Randthema ist. Die Chicago Bulls zählen zu den berühmtesten Basketball-Teams der Welt und auch die Baseballer der Chicago Cubs, im Vorjahr MLB-Champion, die Eishockey-Cracks der Chicago Blackhawks sowie die Footballer der Chicago Bears formen die Identität der als "Windy City" bekannten Metropole am Lake Michigan.

"Ich mag Herausforderungen

"Ihr habt hier ein sehr gutes Baseballteam, eine sehr gute Eishockeymannschaft und ein sehr gutes American-Football-Team", versicherte Schweinsteiger während seiner Vorstellung am Dienstag. "Hoffentlich habt ihr auch bald eine sehr gute Fußballmannschaft."

Inwieweit er dazu beitragen kann, die Popularität des Fußballs und der Liga zu steigern, bleibt abzuwarten. Fire-Fans feierten ihn zwar bereits am Flughafen, doch die US-Medien sind skeptisch. Zudem wartet der Club seit 1998 auf einen Titelgewinn und beendete die vergangenen beiden Saisonen auf dem letzten Platz in der Eastern Conference. Und auch beim Zuschauerdurchschnitt liegt die Mannschaft am unteren Ende der Liga.

"Ich weiß, dass wir in der Vergangenheit nicht gut waren, aber das will ich ändern", sagte Schweinsteiger. "Ich mag Herausforderungen." Auch seine jüngere Vergangenheit kann als Herausforderung beschrieben werden: Beim englischen Spitzenclub Manchester United wurde der langjährige deutsche Teamspieler im Sommer von Startrainer Jose Mourinho erst aussortiert und war zuletzt nur noch Reservist.

Diese Rolle wird ihm in den USA wohl kaum blühen. "Ich glaube, Bastian kann in der Zukunft zu einer Ikone der gesamten MLS werden", sagt Chicago-Coach Paunovic. Ob er aber bereits am Samstag beim Heimspiel gegen Montreal Impact sein Chicago-Debüt geben wird, ist noch ungewiss. Paunovic riet den Fans jedoch, "bereit zu sein".

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