Sassuolo wird Rapid den Weg weisen

Abgang; In Bilbao gab es für Rapid außer lehrreichen Erfahrungen nichts zu holen
Gleichstand in der Rapid-Gruppe: Bilbao war zu stark, der Aufstieg führt über Sassuolo

"Jetzt geht alles wieder bei null los. Oder eigentlich bei drei", sagt Mike Büskens mit der kürzest möglichen Zusammenfassung der Ausgangslage in der Gruppe F der Europa League. Bei drei Punkten halten alle vier Teams, die jeweils ihre Heimspiele gewonnen haben. "Es ist ausgeglichen, extrem knapp und es wird bis zum Schluss spannend bleiben", vermutet der Rapid-Trainer.

An der Außenseiterrolle hat sich aber nichts geändert. Zu überlegen war Bilbao, zu spärlich die Offensivaktionen. "Eine mickrige Mannschaft" urteilt das bekannt hämische Fachblatt "Marca". Dass die Basken im letzten Gruppenspiel besiegt werden könnten, ist derzeit kaum vorstellbar. Außer die Spanier starten eine Serie und reisen bereits als fixer Aufsteiger am 8. Dezember an.

Tickets für Sassuolo

Entscheidet die Doppelrunde gegen Sassuolo? An sich sind die taktisch perfekten Italiener, gestählt in der Serie A, über Rapid zu stellen. Doch beim 1:3 in Genk zeigten sich ungewohnte Schwächen. Für das Heimspiel am 20. Oktober sind Restkarten erhältlich. Ein demnächst verkündetes "Ausverkauft" muss aber nicht endgültig sein. Weil Sassuolo nur ganz wenige Tifosi mitnehmen wird, plant Rapid einen massiv verkleinerten Gästesektor. Sollte eine "lockere" Absperrung (lediglich durch Ordner) genehmigt werden, könnten noch 1000 Karten extra aufgelegt werden.

Der Heimvorteil wird jedenfalls wie bei der Wende gegen Genk (3:2) nötig sein.

In Bilbao war es nur einmal richtig laut – als Schiedsrichter Chapron zuerst ein Abseitstor von Williams geben wollte, dann einen (ungerechtfertigten) Elfmeter und dann doch Abseits. "So etwas Lautes hab ich noch nie erlebt", staunte Stefan Schwab über die Empörung der 35.000 Basken.

Aufgeregt hat Büskens an der kuriosen Szene aber etwas anderes. "Es ärgert mich kolossal, wenn wir wenige Sekunden vor der Pause noch so eine Chance ermöglichen. Da müssen alle, die das Rapid-Dress tragen, eben fünf, sechs Meter mehr machen, um die Räume zuzumachen."

Herausforderung Ried

"Es war genau andersrum als in der Liga", erkannte der starke Richard Strebinger. "Gegen Bilbao hatten wir selten den Ball und ich konnte mich öfters auszeichnen. In der Liga kommt oft nur ein Ball, der aber entscheidet."

So könnte es auch morgen in Ried sein. Rapid (wieder mit Murg) benötigt dringend einen Sieg, um im Spitzenfeld zu bleiben. Die Innviertler haben sich seit dem 0:5-Abschuss zum Auftakt in Hütteldorf aber massiv stabilisiert.

Eine mögliche Lösung hat Bilbao vorgezeigt, wie Christoph Schösswendter anerkennend erzählt: "In Hälfte eins sind sie durch die Mitte kaum durchgekommen. Also ist Spielmacher Garcia nach der Pause nur noch zu unseren Außenverteidigern gelaufen, in die Mitte haben sie hohe Bälle gespielt und im freien Raum Abnehmer gesucht." So wie beim 1:0 durch Etxebarria. Schösswendter: "So schnell den Stil so gekonnt umstellen – das findest du in Österreich nicht."

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