Salzburgs Lindgren wehrt sich

Salzburgs Lindgren wehrt sich
Die Spielergewerkschaft VdF setzte dem Verein eine Frist von acht Tagen, um das Trainingsverbot zurückzunehmen.

Mit Rasmus Lindgren wehrt sich nur einer der vier Salzburger Spieler, die aus sportlichen Gründen nicht mehr mit dem Bundesliga-Kader trainieren dürfen, gegen das Trainingsverbot.

Die Spielergewerkschaft VdF hat die rechtliche Vertretung des Schweden, der in Salzburg noch bis Sommer 2013 unter Vertrag steht, übernommen und dem Verein eine Frist von acht Tagen gesetzt, um die Maßnahme zurückzunehmen. Andernfalls drohen gerichtliche Schritte.

"Sollte innerhalb der Frist keine Reaktion von Red Bull Salzburg erfolgen, werden gegen den Verein gerichtliche Maßnahmen eingeleitet", kündigte die VdF am Dienstag in einer Presseaussendung an. "Eine derartige Maßnahme ist eine Missachtung arbeitsrechtlicher Bestimmungen. Ein Trainingsverbot mit der Kampfmannschaft bedeutet auch einen eklatanten Verstoß gegen die im Kollektivvertrag festgelegten Regelungen", schrieb die VdF weiter.

Sportchef Ralf Rangnick eliminierte neben dem Schweden, der 2011 von Ajax Amsterdam gekommen war und sportlich nie den von Ex-Trainer Ricardo Moniz geschürten hohen Erwartungen ("Er ist ein absoluter Führungsspieler") entsprochen hatte, auch die Brasilianer Douglas und Cristiano sowie den Uruguayer Joaquin Boghossian aus dem Kader. Das Quartett trainiert seit 10. September beim Red-Bull-Klub FC Liefering, der auch das Trainingsgelände in Salzburg-Taxham nützt. Eingesetzt dürfen sie vom Regionalliga-West-Klub allerdings nicht werden.

Kurios

Mit Douglas hat einer der Verbannten sogar Verständnis für seine Versetzung geäußert. "Ich bin nicht sauer auf den Verein, sondern einzig und allein auf mich. Ich habe die Chance gehabt, hier zu spielen. Aber jedes Mal wenn ich die Chance bekommen habe, habe ich diese nicht genützt. Deswegen stehe ich jetzt da, wo ich stehe. Es ist schade, aber ich muss die Situation akzeptieren wie sie ist", sagte Verteidiger Douglas, der sich nun beim FC Liefering für einen neuen Verein fit halten will, am Samstag dem TV-Sender Sky.

Auch mit Cristiano und Boghossian sowie deren Managern war das Vorgehen laut Salzburg abgestimmt. Nur mit Lindgren konnte noch keine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden werden.

Die VdF hat sich nun offensichtlich auch in die Causa Leonardo eingeschaltet. Der bereits verwarnte Brasilianer war vor zweieinhalb Monaten zum zweiten Mal innerhalb zwei Wochen suspendiert worden, nachdem er in einem Interview seinen Mitspieler Stefan Maierhofer kritisiert hatte. Kurios: Leonardo (Vertrag bis 2013) trainiert schon seit dem 5. Juli bei Liefering, bis jetzt hat das niemand gestört - auch die VdF nicht.

Kommentare