Salzburg nur 0:0 gegen Innsbruck

Salzburg-Tormann Peter Gulacsi war nach diesem Zusammenstoß mit Christian Schilling kurz bewusstlos, musste benommen ausgewechselt werden und ins Spital gebracht werden.
Seit die Bullen als Meister feststehen, treffen sie nicht mehr.

Salzburg hat das Toreschießen verlernt, seitdem der achte Meistertitel der Klubgeschichte fix ist. Nach dem 0:3 bei der Austria reichte es am Samstag gegen Schlusslicht Innsbruck nur zu einem 0:0 und damit zum ersten Heimremis nach zehn Heimsiegen in der Bundesliga in Folge.

Trainer Schmidt hatte im Gegensatz zur Partie bei der Austria bis auf Schwegler seine stärkste Elf zur Verfügung. Auch Linksverteidiger Ulmer war nach über vier Wochen Verletzungspause wieder dabei.

Die Tiroler hatten sich beim Meister vor dem Spiel mit einem Präsentkorb eingestellt. Mehr Geschenke wollten sie dann allerdings nicht mehr verteilen. Trainer Streiter hatte - wie zuletzt auch schon der FC Basel und die Austria - auf eine verstärkte Defensive gesetzt und eine Fünferkette aufgeboten, die extrem eng zusammenstand, um den Salzburgern überhaupt keine Räume für Pässe in die Tiefe zu bieten.

Das klappte auch vorzüglich. Bis Kampl mit seinem einzigen genialen Pass im ganzen Spiel Alan freispielte, der allerdings Keeper Safar nicht überheben konnte. Das Salzburg Offensivwerkl schien Fahrt aufzunehmen. Sekunden nach der ersten Großchance schoss Soriano dann freistehend über das Tor der Innsbrucker (16.).

Pechvogel Gulacsi

Es war aber nur ein kurzes Aufblitzen der Salzburger Angriffskunst: Immer wieder lief sich der Meister fest und in gefährliche Konter. Kurz vor der Pause musste Keeper Gulacsi zum dritten Mal in Bedrängnis retten, dabei stieß er mit Schilling zusammen, verschluckte seine Zunge und war kurz bewusstlos.

Noch in der Pause wurde der 23-Jährige ins Spital gebracht, wo zwar eine schwere Gehirnerschütterung, allerdings keine Gesichtsverletzung festgestellt wurde, Gulacsi blieb aber trotzdem zur Beobachtung die Nacht auf Sonntag im Krankenhaus.

Nach dem Wechsel nahm der Salzburger Druck wieder deutlich zu. Einem Tor kam der Meister mehrmals nahe, vergab aber Chance um Chance – und strapazierte bei Wacker-Kontern allerdings auch einige Male das Glück.

Es blieb beim ersten 0:0 in der Red-Bull-Arena seit Anfang Dezember 2012 - damals gegen die Austria. Just das Schlusslicht aus Innsbruck holte als erstes Team seit dem WAC, der im September 2013 ein 2:2 erreicht hatte, in der Bundesliga einen Zähler in Salzburg, hat allerdings trotzdem nun schon elf Punkte Rückstand auf den neuen Tabellenneunten Wiener Neustadt.

FC Red Bull Salzburg - FC Wacker Innsbruck 0:0
Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 8.980, SR Harkam

Salzburg: Gulacsi (45.+4 Walke) - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer (65. Svento) - Ilsanker - Kampl, Leitgeb, Mane (80. Meilinger) - Alan, Soriano

Innsbruck: Safar - Bergmann, Vucur, Djokic, Siller, Schilling - Hinterseer, Kofler (71. Hauser), Milosevic, Wernitznig (85. Piesinger) - Edomwonyi (89. Gründler)

Gelbe Karten: keine bzw. Siller, Djokic, Kofler, Wernitznig

Die Besten: Ramalho, Kampl bzw. Safar, Vucur

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Das Wichtigste ist, dass Gulacsi keine gröbere Verletzung erlitten hat. Ich gratuliere Innsbruck zum leidenschaftlichen Kampf. Wir hatten genügend glasklare Chancen. Vor allem in den ersten 20 Minuten waren vier Hundertprozentige dabei. Wenn man da das Tor nicht macht, macht man es sich gegen einen defensivstarken Gegner nicht leichter. Egal ob Viererkette oder Perlenkette, es liegt nicht am System des Gegners, sondern ganz einfach daran, dass wir heute zu viele Chancen vergeben haben."

Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): "Das war heute moralisch ganz wichtig für uns, wir müssen ganz einfach daran glauben. Es sind noch 18 Punkte zu vergeben, da kann noch einiges passieren. Vor allem muss die Mannschaft jetzt die Trainingsleistungen umsetzen, wie sie es heute bereits gemacht hat. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen: Vier hundertprozentige Chancen, das haben nicht viele Mannschaften in Salzburg gehabt. Wir hätten es auf der Schaufel gehabt, das Ding zu drehen. Letztendlich ist es ein Punkt, der uns nicht wirklich weiterhilft."

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