Salzburg muss gewinnen

Salzburg-Torjäger Jonatan Soriano konnte es nicht fassen: Der Spanier fand in Basel keine einzige Torchance vor.
Nach dem 0:0 im Achtelfinal-Hinspiel ist im Duell mit Basel alles offen.

Hätte Stefan Ilsanker seine Kopfballchance in der 2. Minute verwertet, dann wäre wohl alles so gelaufen wie immer, dann hätten die Salzburger das Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel in Basel wahrscheinlich ähnlich klar gewonnen wie das Sechtzehntelfinal-Hinspiel in Amsterdam (3:0). Doch hätte hin und wäre her: Auch nach dem 0:0-Endstand lebt die Salzburger Chance auf den Aufstieg.

Am Donnerstag treffen einander der österreichische und der Schweizer Tabellenführer wieder – dieses Mal allerdings in einer vollen Red-Bull-Arena und nicht in einem halbleeren St.-Jakob-Park.

Dass einige Salzburger die Enttäuschung über das Ende der 14 Partien dauernden Siegesserie bei der Nummer 22 im UEFA-Klubranking nicht verbergen konnten, beweist nur, wie hoch die Ansprüche geworden sind. „Wir sind schon gar nicht mehr gewohnt gewesen, nicht zu gewinnen“, meinte Ilsanker.

Die Ausgangslage für das Rückspiel ist klar: Die Salzburger brauchen einen Sieg, um ins Viertelfinale aufzusteigen. Den Baslern reicht ein Remis, allerdings müssen auch die Schweizer ein Tor schießen, um sich ein Elfmeterschießen zu ersparen.

Salzburger Heimserie

Dass beide Teams sowohl das eine als auch das andere können, beweist die bisherige Saison. Salzburg hat seit dem 22. September 2013 (2:2 gegen den WAC) alle elf Heimspiele gewonnen, Basel auswärts bisher ein einziges Spiel verloren – in der Champions-League-Gruppenphase bei Schalke (0:2). Damals hätte den Schweizern ebenfalls ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht.

Im Rückspiel werden die Mannschaften personell in jedem Fall ein anderes Gesicht haben als im Hinspiel. Bei Salzburg ist Innenverteidiger Martin Hinteregger gesperrt, ihn wird Rodnei ersetzen. Und vielleicht wird auch Alan wieder fit. Der fehlte Jonatan Soriano in Basel als kongenialer Partner.

Aber auch die Schweizer werden personell verändert in Salzburg antreten. Trainer Murat Yakin hofft, dass die Offensivspieler Marco Streller und Marcelo Diaz wieder einsatzfähig sein werden. Seinen besten Mann aus dem Hinspiel muss Yakin allerdings ersetzen: Geoffroy Serey Die ist gesperrt.

Der Ivorer bremste nicht nur Sadio Mané, sondern zeigte immer wieder, wie sich das Pressing der Salzburger ausspielen lässt: mit klugen Pässen, mit starken Dribblings, aber auch mit einer Portion Härte.

Für seinen Trainer ist das Rückspiel momentan aber gar nicht so wichtig – Yakin setzt andere Präferenzen. „Das Spiel in Aarau am Sonntag ist für mich wichtiger“, sagt der 39-Jährige. Der FC Basel ist zwar Tabellenführer in der Super League, aber liegt nur fünf Punkte vor der Konkurrenz. Der Meistertitel in der Schweiz ist finanziell übrigens äußerst lukrativ, ist dieser doch gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die Champions League.

„In Salzburg wird das anders sein. Die können sich schon auf das Rückspiel konzentrieren“, glaubt der Basel-Trainer. Recht hat er. Denn im Gegensatz zu seinem Team ist Red Bull zu 99,99 Prozent Meister – egal, wie die WAC-Partie am Sonntag endet.

Wenn die Konkurrenz am Samstag mitspielt, dann könnte Salzburg sogar schon zum Abschluss des dritten Saisonviertels den Titel in Österreich fixieren – mit dem zwölften Heimsieg in Serie.

Basel - Salzburg in Bildern

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