100 Tore? "Das ist nicht unser Ziel"

Die Salzburger Tormaschine läuft wieder: Schütze Christoph Leitgeb (li.) und Sadio Mane.
Titelfavorit Salzburg hält nach 17 Runden bei 51 Treffern. Coach Schmidt will keine Rekorde, sondern Titel.

Kevin Kampl hat die Salzburger Tormaschine wieder angeworfen. Der wieder genesene Slowene war beim 4:0 gegen Ried am Sonntag mit zwei Toren und einem Assist der die Partie prägende Akteur. Der Offensivspieler sorgte damit praktisch im Alleingang dafür, dass der Tabellenführer nach zwei Runden ohne Punktgewinn und nur zwei erzielten Toren wieder die volle Ausbeute einfuhr.

Nach 17 Runden hält Salzburg weiter bei beruhigenden sieben Zählern Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid. Zum Abschluss der Hinrunde ist der Herbstmeister am Mittwoch beim WAC im Einsatz. Auch auf nach dem Wintereinbruch in Kärnten sicher schwierigem Geläuf in Wolfsberg soll Salzburgs Offensivabteilung wieder auf Hochtouren arbeiten.

Jubiläumstreffer

Franz Schiemer gelang mit dem 2:0 gegen die Innviertler der 600. Liga-Treffer im 305. Punktspiel der Red-Bull-Ära. Allein 51 Tore gelangen Salzburg angeführt vom Legionärs-Quartett Jonatan Soriano (12 Tore), Alan (11), Sadio Mane (8) und Kampl (7) im bisherigen Saisonverlauf. Demnach also drei Tore im Schnitt pro Partie. Trainer Roger Schmidt kann dennoch nicht genug davon sehen. "Man hat das Gefühl, dass wir 30 Tore zu wenig gemacht haben", sagte der Deutsche.

Ob Salzburg hundert Treffer wie einst Real Madrid gelingen könnten, wurde Schmidt gefragt. Auf diesbezügliche Spekulationen wollte er sich aber nicht einlassen. "Das ist nicht unser Ziel, wir wollen am Ende der Meisterschaft ganz vorne stehen", meinte der 46-Jährige. Trotz des klar ausgefallenen Sieges war Schmidt mit dem Gesehenen wie üblich nicht restlos zufrieden: "Insgesamt können wir besser spielen". Ried hatte dem Favoriten lange Zeit Paroli geboten, mit dem umstrittenen Schiemer-Tor waren die Gäste laut Torhüter Thomas Gebauer aber "letztendlich gebrochen".

"Glasklare Fehlentscheidung"

Gerade deshalb ärgerte sich Rieds Trainer Michael Angerschmid über Schiedsrichter Robert Schörgenhofer. Dieser hatte den Treffer gegeben, obwohl der klar im Abseits stehende Schiemer den Ball nach einem Klein-Schuss entscheidend abfälschte. "Das war spielentscheidend, da fehlt mir jeglicher Glaube", sagte Angerschmid über die "glasklare Fehlentscheidung". Auch vor dem 4:0 durch Christoph Leitgeb ortete der Oberösterreicher ein Foul an Thomas Reifeltshammer.

Viel Zeit zur Aufarbeitung der Partie bleibt Ried aber nicht. Am Mittwoch geht es im Heimspiel gegen Rapid. Nur mit einem Dreier bleibt der Anschluss an Platz drei und damit die Europacup-Ränge gewahrt. Nach der 14. Runde lag Ried noch als Zweiter auf Kurs, nach drei Spielen ohne Sieg rutschte die SV aber in der Tabelle ab. "Wir wollen uns jetzt nicht zerstören, was wir in den ersten Runden aufgebaut haben", richtete Kapitän Gebauer einen Appell an sein Team.

Unter Beobachtung stand in der Red-Bull-Arena am Sonntag auch Robert Zulj. Der U21-Teamspieler war der einzige Rieder, der die Salzburger Torsperre gefährdete. Dabei soll auch der Tabellenführer am in dieser Saison groß aufspielenden Offensivmann Gefallen gefunden haben. "Salzburg wäre eine gute Adresse für ihn. Ich traue ihm zu, dass er in dieser Mannschaft eine gute Rolle spielen kann", merkte Angerschmid an. Sein Gegenüber Schmidt ließ durchblicken, den 1,89-m-Mann bereits ins Auge gefasst zu haben: "Er ist ein sehr interessanter Spieler."

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