Verlängerung vor dem Abriss

Abschied nach 37 Jahren: Rapid will schon im Sommer mit dem Abriss des Hanappi-Stadions beginnen und im Happel-Stadion spielen, bis der Neubau um 50 Millionen Euro steht.
Der neue Vertrag für Trainer Barisic ist fix, der Stadion-Neubau steht im Sommer bevor.

Neben dem Wiener Derby ist es der Hit in der Bundesliga: Rapid gegen Salzburg garantiert spektakuläre Spiele, das 6:3 für den neuen Meister war der jüngste Höhepunkt. Die Revanche im vollen Hanappi-Stadion (19 Uhr, Sky live) ohne den verletzten Petsos rückt aber weniger stark in den Fokus als gewohnt. Dafür sorgte zum einen der Wechsel von Trainer Roger Schmidt nach Leverkusen.

Zum anderen Michael Krammer: Der Rapid-Präsident verkündete vor dem Spitzenspiel, bei dem die Europacup-Qualifikation fixiert werden soll, Bedeutendes.

Wenig überraschend wurde der noch bis 2015 laufende Vertrag von Zoran Barisic als Amateurtrainer umgeschrieben: Der Chefcoach wurde für die kommende Saison bestätigt – mit der Option auf eine Verlängerung bis 2016, falls einer der (dann wieder) fünf Europacup-Plätze erreicht wird.

Die Vertragsauflösung mit dem Vorgänger von Barisic steht bevor. "Wir sind in guten Gesprächen mit Peter Schöttel", sagt Krammer.

Noch weiter gediehen sind die Verhandlungen über den geplanten Stadion-Neubau. Schon am kommenden Sonntag gegen Wacker soll mit dem letzten Heimspiel dieser Saison auch das letzte Bewerbsspiel im Hanappi-Stadion steigen. "Wenn alles perfekt läuft, gibt es dann ein Abschiedsspiel und wir übersiedeln schon mit Saisonbeginn für die Dauer des Neubaus ins Happel-Stadion." Nach Krammers Ankündigung lässt sich vorhersagen, dass der Vorverkauf blendend laufen wird.

Noch ist aber nichts unterschrieben. Die zwei verbliebenen Anbieter rittern mit ihren Stadionprojekten (je 24.000 Sitzplätze) um die Zusage. Krammer bittet noch um ein wenig Geduld: "Das neue Stadion ist ein Jahrhundertprojekt. Die Endverhandlungen sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden." Wie komplex das Vorhaben ist, beweist ein Anfang Mai erwarteter Bericht: Die Finanzbehörde prüft Steuerfragen beim Stadionbau, die auch über die Gestaltung der geplanten Rapid-AG entscheiden.

50-Millionen-Bau

Fixiert wurde der Kostenrahmen für das Stadion mit 50 Millionen Euro. Neben den von der Stadt Wien ursprünglich für eine Sanierung gewährten Millionen und einem Kredit wird ein langfristiger Vertrag mit einem Namenssponsor bei der Finanzierung helfen. Der oft genannte Glücksspielkonzern Novomatic kommt dabei laut KURIER-Informationen aber nicht zum Zug.

In das Stadion eingebaut werden die Geschäftsstelle, Bus-Abstellplätze, das Rapid-Dorf und – eine Kapelle mit der Möglichkeit für Taufen.

Dass der Präsident für ein Gelingen des Stadions noch beten sollte, verneint Krammer: "Scheitern ist keine Denkmöglichkeit."

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