Rapid: "Wir sind zusammengewachsen"

Rapid: "Wir sind zusammengewachsen"
Rapid ist im Gegensatz zu Salzburg zu einer echten Mannschaft geworden, die Kapitän Hofmann wieder anführt.

Salzburg hat es im direkten Duell vorgezeigt: Elf an sich gute Spieler müssen noch lange kein gutes Team ergeben. Den von Red Bull finanzierten Individualisten ist eine wild entschlossene Truppe gegenübergestanden, die von Anfang an vor allem eines vermittelte: Rapid hat wieder eine echte Mannschaft. Ein funktionierendes Kollektiv, wie es in Hütteldorf schon Monate lang nicht mehr zu sehen war. "Wir sind in letzter Zeit zusammengewachsen", erklärt Kapitän Steffen Hofmann.

Das Ergebnis war mit 4:2 eindeutig, der Spielverlauf ebenso. Die Torfolge der sechs Treffer glich exakt jener vom Rapid-Sieg im Mai 2009, so unterlegen waren die Bullen Rapid bisher aber nur beim legendären 0:7 am Ostersonntag 2008.

"Wir haben gefühlte 80 Prozent der Zweikämpfe verloren", schätzte Trainer Ricardo Moniz, der aber auch nach der fünften Auswärtspleite in Folge "sicher weiterkämpfen will" und von Oberboss Mateschitz auch noch Zeit bekommt.

Grundgerüst

Bei Rapid hingegen hat sich in letzter Zeit - wieder einmal - sehr viel getan. Die von Peter Schöttel vor Saisonbeginn gestartete und über vier Monate fortgesetzte Suche nach einer Stammformation hat ausgerechnet nach dem bitteren Cup-Aus gegen Ried ein erfolgreiches Ende gefunden.

Das Grundgerüst steht, nur der gesperrte Pichler könnte in Mattersburg wieder in die Startelf rücken. Der Cheftrainer und sein Team legten sich zuletzt auf ein 4-2-3-1-System fest, in dem Hofmann seine Stärken am besten ausspielen kann.

Abgesichert wird der Freigeist von dem zu Saisonbeginn von Verletzungen verfolgten Thomas Prager und Markus Heikkinen. Der Finne, der ein Jahr lang immer wieder erkrankte, ließ sich an den Nebenhöhlen operieren und fand wieder seine Form. "Links und rechts haben wir mit Drazan und Trimmel zwei Raketen, die auch zünden", lobt Schöttel, der an vorderster Front auf seinen Lieblingszögling Guido Burgstaller vertraut.

Einserstürmer

"Dass vier gute Stürmer draußen sitzen, ist auch mir nicht recht", meint Schöttel, der auf Abgänge im Winter drängt.

Der 22-jährige Burgstaller, der nach seiner Knieverletzung erst im September debütierte, zahlte das Vertrauen mit dem Ausgleich im Derby und dem ersten Dreierpack seiner Karriere gegen Salzburg zurück. Die (ohnehin nicht mehr zeitgemäßen) Rufe zur Pflicht nach "zwei Stürmern in einem Heimspiel" gingen damit genau so ins Leere wie die Annahme, dass der Offensiv-Allrounder "kein echter Stürmer" sei.

"Ich habe unter Schöttel in Wr. Neustadt auch schon Stürmer gespielt. Ich bewege mich viel, damit können wir die Gegner auch verwirren. Und ganz ehrlich: Mir ist es wurscht, wo ich spiele. Hauptsache, ich bin dabei", stellt der frühere WG-Kollege des Austrianers Alexander Grünwald aus Kärnten fest.

"Kämpfen, kratzen, beißen"

Burgstallers Assistgeber war bisher stets Hofmann. "Wir harmonieren gut, weil Steff meine Laufwege erkennt und den tödlichen Pass im richtigen Zeitpunkt spielen kann", sagt der Neuzugang. Hofmann meint: "Es hat eine Weiterentwicklung gegeben, das war ganz wichtig. Jetzt können wir das auch am Platz umsetzen."

Nach den zehn Punkten in den vier Spielen gegen die Europacup-Starter warnt der Routinier allerdings: "In den kommenden Spielen gegen die hinter uns platzierten Mannschaften heißt es 'Kämpfen, kratzen, beißen'. Sonst bringt uns das ganze Positive nichts."

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