Rapid startete souverän in die Saison

Die Rapid-Spieler Robert Beric (l.) und Florian Kainz (r.) jubeln über das Tor zum 2:0 gegen Ried.
Die Hütteldorfer feierten einen klaren 3:0-Sieg über Ried.

Klarer war die Ausgangslage noch selten vor dem Auftakt. Da die Rapidler mit breiter Brust und großer Spiellaune in der Vorbereitung. Dort die in den Testspielen abgewatschten Rieder mit der aktuell schwärzesten Serie der Bundesliga-Historie: In 36 Auswärtsspielen gegen die Hütteldorfer gab es keinen einzigen Sieg. Es bleibt auch nach dem 37. Versuch dabei: Rapid siegt hochverdient 3:0 und fügt den braven, aber klar unterlegenen Innviertlern im direkten Duell die siebente Niederlage in Folge zu.

Starker Auftakt

Der Start hatte gezeigt, wie gut Rapid eingespielt ist: Der Ball lief fast ohne Unterbrechung, Ried bekam keinen Zugriff. Nur der einzige Neuzugang in der Startaufstellung – Stephan Auer als rechter Außenverteidiger – hatte anfangs Anpassungsschwierigkeiten.

Der viele Ballbesitz verleitete zu schönen Kombinationen. Die sehenswerteste lief über Robert Beric und Philipp Schobesberger, der per Kopf direkt für den Kapitän ablegte. Aber auch aus nur acht Metern Entfernung zeigte Steffen Hofmann, dass er kein Kopfballungeheuer ist und scheiterte (8.). Ebenso schön lief die Kugel über Auer und Thanos Petsos, ehe Florian Kainz seinen Direktschuss verzog (25.).

In Minute 17 lief Beric allein auf Gebauer zu, wurde aber fälschlicherweise wegen Abseits gestoppt. Richtig sah das Schiedsrichterteam um Alexander Harkam das Torraubfoul von Oliver Kragl an Philipp Schobesberger. Nach einem Pass von Hofmann war der Teamspieler enteilt, der Rieder musste in Minute 27 raus.

Während beim 0:3 im Frühjahr noch vor der Pause zwei Rieder Rot sahen, konnten sie diesmal zumindest zu zehnt durchspielen. Der neue Trainer Helgi Kolvidsson beorderte sein Team noch weiter nach hinten. Aus dem neuen 4-4-2 wurde ein 4-4-1. Chancen wie von Daniel Sikorski, der in letzter Sekunde von Maximilian Hofmann gestoppt worden war (14.), gab es freilich kaum noch.

Ajax-Spione

Die Spione von Champions-League-Gegner Ajax (knapp 30.000 Karten sind schon weg) sahen danach, wie die Mannschaft von Zoran Barisic zu kompliziert wurde. Nicht nur Schobesberger wartete zu lange mit dem fälligen Schuss (35.).

Wie es geht, zeigten nach der Pause Thanos Petsos und Florian Kainz vor. Der Grieche spielte von der Mittelauflage den schönsten Pass der (noch sehr jungen) Saison, der Steirer vollendete direkt und cool – 1:0 (49.).

Die 15.100 Zuschauer hatten danach gleich mehrmals zum Torjubel angesetzt, doch Kainz, Joker Louis Schaub und Maximilian Hofmann vergaben aus besten Positionen. Deswegen musste Jan Novota sogar die Null retten. Bei einem Weitschuss von Thomas Murg zeigte der Slowake, dass er die Nummer 1 noch lange nicht aufgeben will (61.).

Beric-Tor

Für die überfällige Entscheidung sorgte – wer auch sonst? – Robert Beric nach einem Eckball mit einem eleganten Fersler aus drei Metern Entfernung (81.). Zum 3:0-Endstand köpfelte Louis Schaub nach Auer-Flanke im Minute 89 ein.

Perfekt war der Auftakt deswegen aber nicht. Thomas Schrammel, vergangene Saison die Verlässlichkeit in Person und einer der wenigen echten Stammspieler, verletzte sich Sekunden vor dem Pausenpfiff. Befürchtet wird eine schwere Knieverletzung des linken Verteidigers.

Fußball-Bundesliga - 1. Runde: SK Rapid Wien - SV Ried Endstand 3:0 (0:0). Wien, Happel-Stadion, 15.100, SR Harkam Tore: 1:0 (48.) F. Kainz 2:0 (84.) Beric 3:0 (89.) Schaub Rapid: Novota - Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel (45.+2 Stangl) - Petsos, Schwab - Schobesberger (63. Schaub), S. Hofmann (73. Huspek), F. Kainz - Beric Ried: Gebauer - Bergmann, Janeczek, Filipovic, Kragl - Walch, Streker (81. Trauner), Ziegl, Elsneg - Murg (69. Prada), Sikorski (57. Gavilan) Rote Karte: Kragl (28./Torraub) Gelbe Karten: Keine

Rapid Wien - SV Ried 3:0 (0:0) Tore: 1:0 (48.) F. Kainz, 2:0 (84.) Beric, 3:0 (89.) Schaub.

Rapid: Novota; Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel (45.+2 Stangl); Petsos, Schwab; Schobesberger (63. Schaub), S. Hofmann (73. Huspek), F. Kainz; Beric.Ried: Gebauer; Bergmann, Janeczek, Filipovic, Kragl; Walch, Streker (81. Trauner), Ziegl, Elsneg; Murg (69. Prada), Sikorski (57. Gavilan)

Rote Karte: Kragl (28./Torraub). Gelbe Karten: Keine. Wien, Happel-Stadion, 15.100, SR Harkam.

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Die Mannschaft hat viel davon umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das Resultat passt, und die Leistung war ziemlich ansprechend, wenn man bedenkt, dass es unser erstes Liga-Match war. Ein Wermutstropfen ist aber die Verletzung von Schrammel. Der Start ist geglückt, jetzt bereiten wir uns auf Ajax vor.“

Helgi Kolvidsson (Ried-Trainer): „Zu Beginn hatten wir zu viel Respekt, wir haben aber wenig zugelassen. Doch beim ersten Tor haben wir es Rapid zu leicht gemacht. Trotzdem hat meine Mannschaft einiges gutgemacht, auch wenn wir noch viel Arbeit vor uns haben. Aber dass Rapid sehr gut unterwegs ist, hat man gesehen. Die Rote Karte war unglücklich und kein grobes Foul, aber Kragl war der letzte Mann, daher brauchen wir darüber nicht zu diskutieren.“

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