In der Abwehr wackelt nur Sonnleitners Zahn

Erfolgreich: Rapid siegt, Sonnleitner (re.) trifft, Boyd gratuliert.
Rapid hat vier Spiele ohne Gegentor gewonnen. Ein Grund dafür heißt Mario Sonnleitner.

Lächelnd zeigte Mario Sonnleitner nach dem 2:0 gegen Sturm seinen Wackelzahn her. "Ich hab’ ein paar gefressen. Zumindest ist der Zahn noch da." Die Schmerzen des Rapid-Verteidigers nach den harten Duellen mit der Sturm-Offensive wurden durch die angeregte Hormonausschüttung betäubt. "Wenn ich ein Tor schieße, ist das ein Glücksgefühl hoch drei. Da brodelt in mir ein kleiner Vulkan", erklärte der kopfballstarke Innenverteidiger, der seinen gewichtigen Anteil am eingeschlagenen Weg Richtung Europacup hat.

Steffen Hofmann, der zweite herausragende Rapidler beim souveränen Heimsieg, hatte Sonnleitner wie im Training geübt mit einer weiten Flanke gesucht und gefunden. Nach dem zweiten Tor nach nur neun Spielminuten ließ es sich der Steirer nicht nehmen, vor dem Gästesektor zu jubeln. Obwohl Sonnleitner von 2007 bis 2010 für Sturm verteidigte. Wegen der GAK-Vergangenheit und manchen Patzern in der Defensive erlangte der Blondschopf allerdings nie jenen Status, den der baldige Vater in Hütteldorf genießt.

Routinier mit 27

Schon lange vor der aktuellen Siegesserie mit vier Partien ohne Gegentor rückte Sonnleitner zu den Wortführern im jugendlichen Kader auf. "Wenn die Jungen sehen, wie professionell Mario jeden Tag arbeitet, ist er ein echtes Vorbild", lobt Trainer Zoran Barisic seinen konstantesten Defensivspieler. Nach dem Abgang von Christopher Trimmel wird Sonnleitner vermutlich zum Zweit-Kapitän hinter Hofmann aufrücken. Gut möglich, dass er mit nur 27 Jahren ab Sommer – ebenfalls hinter Hofmann – der zweitälteste Feldspieler sein wird.

Nur zum Teamspieler wird Sonnleitner nicht mehr werden. Zum einen ist die Konkurrenz gerade in der Innenverteidigung besonders stark, zum anderen gibt es Schwächen beim Herausspielen. Bei Rapid werden diese zumeist vom Defensivpartner ausgeglichen. Egal, ob dieser Christopher Dibon, Brian Behrendt oder Maximilian Hofmann heißt.

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