Rapid: Müller sagt Gladbach wegen Kainz-Transfer ab

Zumindest bis Sommer bei Rapid: Florian Kainz (re.) bekommt für Gladbach keine Freigabe
Der Sportdirektor jubelte mit der U19 und erklärt Kainz, warum er im Jänner bleiben muss.

Zuerst jubelte Andreas Müller im ausverkauften Glaspalast von Sindelfingen über den sensationellen Sieg der Rapid-U19 beim "Junior Cup", dann fuhr er nach Wien. Am Donnerstag steht der vereinbarte Termin mit Florian Kainz an – der Sportdirektor hatte dem Teamspieler im Urlaub zugesagt, mit ihm persönlich die Zukunftswünsche zu besprechen. Erst danach wird Rapid "offiziell" verkünden, dass der Flügel frühestens im Sommer zu Gladbach wechseln darf.

Zum einen bleibt Müller bei seiner Meinung ("ein Transfer wäre Wahnsinn"), zum anderen hat er Gladbach schon abgesagt.

"Max Eberl ist als Manager so seriös, dass er zuerst mich fragt, ob wir auch über einen Jänner-Transfer reden könnten. Ursprünglich gab es für Kainz ja nur das Angebot für den Sommer", erklärt Müller im KURIER-Gespräch. Zu Verhandlungen ist es aber nicht gekommen: "Ich hab’ gleich geantwortet, dass das undenkbar ist."

Keine Verhandlungen

Der Deutsche betont, dass für einen Jänner-Transfer keine Ablösesummen besprochen wurden und auch kein offizielles Angebot vorliegt: "Eberl hat nur gefragt, ob wir es uns noch überlegen könnten. Bevor noch irgendeine Zahl gefallen ist, hab' ich abgesagt."

Dass Kainz sein Interesse an einem sofortigen Transfer deponierte, ist für Müller kein Problem: "Ich verstehe das ja auch. Immerhin reden wir von einem Champions-League-Starter aus Deutschland. Wenn ich das alles in Ruhe mit Flo bespreche, wird er aber auch sicher unsere Seite verstehen. Wir haben große Ziele, nur wenige Alternativen am Flügel und einige Verletzte im Kader."

Einen schmollenden Teamspieler kann sich der Ex-Schalker nicht vorstellen: "Erstens ist die Situation anders als bei Beric und zweitens ist der Flo auch anders als Robert." Bei Beric hatte Rapid vor einem Jahr nach heftigen Diskussionen eine Freigabe für den Jänner verweigert, im Juli mehrere Angebote von Reading abgelehnt und erst im August zu St-Etienne ja gesagt.

Damit ist für den Jänner nur noch der Abgang von Michael Schimpelsberger denkbar. Der rechte Verteidiger würde wie schon im Sommer 2015 die Freigabe erhalten.

Erfolg in der Halle

Dass Rapid über Müllers Kontakte zum renommierten U19-Hallenturnier "Junior Cup" eingeladen wurde, hat sich voll ausgezahlt. Das Team der Talente (U 18 plus jüngere Rapid-II-Spieler) hat nicht nur beim 6:2 gegen Vorjahressieger Manchester United überzeugt. Ungeschlagen nach der Vorrunde wurde im Semifinale Wolfsburg 2:1 besiegt. Im Finale gewannen die von Michael Steiner betreuten Talente durch ein Last-Minute-Tor von Dejan Ljubicic (18) 1:0 gegen Hoffenheim. Die Vorlage kam von Julian Küssler. Der 17-jährige Stürmer war mit sechs Treffern der beste Torschütze und wurde auch zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Immerhin 90 spätere Teamspieler waren bisher beim "Junior Cup" im Einsatz. "Und wir waren laut den Turnierorganisatoren das erste Team, das an beiden Tagen eindeutig am besten gespielt hat", jubelt Müller. "Das war ein großartiger Auftritt."

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