Rapid: Mit Herz und Hirn zum Heimsieg

Rapid Vienna's Branko Boskovic (L) challenges Dinamo Tbilisi's Guram Kashia during their UEFA Cup second qualification round, second leg soccer match in Vienna August 30, 2007. REUTERS/Herbert Neubauer (AUSTRIA)
Rapid geht als Favorit ins Play-off gegen Dila Gori, ist vor den Georgiern aber gewarnt.

Die Herren Nukri Revishvili, Teimuraz Gongadze und Grigol Dolidze sind nur echten Fußball-Feinschmeckern bekannt. Ticketseller sind die Georgier natürlich auch nicht: Knapp 13.000 Karten wurden für das Play-off-Hinspiel von Rapid gegen Dila Gori im Hanappi-Stadion (21.05 Uhr/ORFeins live) verkauft. Der Großteil der Fans erwartet einen souveränen Sieg auf dem Weg in die Gruppenphase. Umso deutlicher warnt Trainer Zoran Barisic vor dem georgischen Vizemeister: „Uns steht es nicht zu, jemanden zu unterschätzen. Ich erwarte mit Dila Gori einen stärkeren Gegner als Tripolis, weil sie als Team besser funktionieren und im Spielrhythmus sind.“

Revishvili – das ist der Tormann – gilt als Rückhalt. In vier Quali-Spielen gegen Aalborg und Split musste er nie den Ball aus dem Netz holen. Das liegt auch an der (ungewöhnlichen) Fünferabwehr vor ihm. Rechts hinten verteidigt Gongadze, der aber für die meisten der präzise vorgetragenen Konter aufrückt. Verwertet werden diese gewöhnlich von Dolidze. Die hängende Spitze hat bisher alle drei Ligatore erzielt.

Die Trainer versuchten, der Unbekannten im Training ein Gesicht zu geben. „Wir wissen, wo wir gegen die massive Defensive Freiräume finden können“, sagt Barisic vor dem erhofften elften Sieg in den vergangenen zwölf Europacup-Spielen in Hütteldorf. Gefordert wird ein Auftritt mit Herz und Hirn.

Boyd will riskieren

Herz, wie es Terrence Boyd beweist. Der US-Teamstürmer trainierte trotz seiner Schulterluxation am Mittwoch mit einem Tape als Schutz mit. „Er soll kurzfristig entscheiden, ob er sich einen Einsatz zutraut“, sagt Barisic. Boyd dürfte als Joker auf der Bank Platz nehmen, allerdings könnte bei einem Sturz auf die lädierte Schulter die Herbstsaison vorbei sein.

Wieder fit ist Mario Sonnleitner, der als Mitglied des Mannschaftsrats den Einpeitscher gibt: „Wenn ich das Logo der Europa League sehe, ist es mir egal, ob wir gegen Aston Villa oder Dila Gori spielen. Wir haben ein Ziel. Das ist die Gruppenphase, und da wollen wir auch hin.“

Bei so viel Herz setzt Branko Boskovic auf den Faktor Hirn. Der 33-Jährige ist einer von zwei Routiniers und sah ein Spiel des Gegners auf dem PC: „Wir müssen clever auftreten, unsere Qualität auch ausspielen. Ein Konter kann schon zu viel sein.“

Vor einer Woche spielte der Montenegriner erstmals seit 2010 von Beginn an für sein Nationalteam (1:1 in Weißrussland). So wie die Kicker aus seiner Heimat immer besser werden (Platz eins in der WM-Qualifikation), sieht der Techniker auch einen Aufschwung im Osten: „Ich war von Karagandy aus Kasachstan beim 2:0 gegen Celtic echt beeindruckt. Auch die Klubs aus Georgien werden immer besser.“

2007, als Boskovic mit Rapid Dinamo Tiflis 3:0 und 5:0 deklassierte, sei lange vorbei: „Ich erwarte zwei schwere, enge Partien.“

Ein Rückblick auf Rapids Auftritte in der vergangenen EL-Saison:

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