Rapid: Keine Party nach "historischer Leistung"

Die Rapid-Spieler feierten nach Spielende mit den Fans.
Nach Minsk ist vor Salzburg. Schon am Sonntag wartet die nächste große Aufgabe auf die Wiener.

Rapid hat am Donnerstag einen überaus erfolgreichen Europacup-Herbst erfolgreich abgeschlossen. Der 2:1-Heimerfolg über Dinamo Minsk bedeutete den fünften Sieg im sechsten Spiel der Europa-League-Gruppenphase und dank des 3:3 von Villarreal bei Viktoria Pilsen auch Endrang eins (zu den Tabellen) in Pool E. Der erstmalige Sechzehntelfinal-Aufstieg im fünften Anlauf war schon lange davor festgestanden.

Mit Blick auf die vergangenen Monate sprach Trainer Zoran Barisic von einer "historischen Leistung" seiner Mannschaft. Dabei verwies der Wiener auf den August 2014, als man sich nach dem enttäuschenden Ausscheiden im Europa-League-Play-off gegen Helsinki im europäischen Niemandsland befand. "Wenn uns damals jemand gesagt hätte, dass wir nicht einmal eineinhalb Jahre später im Europacup so performen, hätte das niemand geglaubt."

"Der Mannschaft gebührt allergrößter Respekt"

Rapid: Keine Party nach "historischer Leistung"
10.12.2015 Fussball , Wien , Ernst Happel Stadion , Europa League Rapid Wien - Dinamo Minsk Trainer Zoran Barisic Copyright Agentur DIENER / Alex Domanski
Die jüngsten Erfolgserlebnisse seien der Beweis für die großen Fortschritte, die seine Truppe seither gemacht habe. "Was die Entwicklung betrifft, gebührt der Mannschaft der allergrößte Respekt. Der Prozess der letzten 18 Monate war wirklich fantastisch", betonte Barisic.

Gegen Minsk genügte auch eine weniger glanzvolle Darbietung, um neuerlich drei Punkte einzufahren. Auf eine detaillierte Analyse des Duells mit dem weißrussischen Vizemeister verzichtete Barisic, weil die Partie nicht mit normalen Maßstäben zu messen sei - Rapid musste die Partie stark ersatzgeschwächt absolvieren.

"Waren effizienter als sonst"

Dass es dennoch zu einem vollen Erfolg reichte, erfüllte Barisic mit zusätzlichem Stolz. "Es war ein Sieg des Willens und der Leidenschaft", sagte der 45-Jährige. "Wir haben phasenweise gut gespielt, dann wieder einfache Fehler begangen, mit denen wir uns das Leben selbst schwer gemacht haben. Aber wir waren effizienter als sonst."

An Effizienz mangelte es lediglich Steffen Hofmann - der Kapitän vergab beim Stand von 0:0 einen Elfmeter und verpasste damit in seinem 66. Europacup-Match für Rapid (seine vier UI-Cup-Partien werden von der UEFA nicht als Europacup-Spiele gewertet) den 22. Treffer. Dafür sprang Namensvetter Maximilian Hofmann mit dem 1:0 kurz nach dem verschossenen Penalty in die Bresche. "Es ist egal, wer bei uns die Tore schießt, Hauptsache, wir gewinnen", sagte der Innenverteidiger.

Jelic beweist Torjäger-Qualität

Rapid: Keine Party nach "historischer Leistung"
ABD0119_20151210 - WIEN - ÖSTERREICH: Matej Jelic (SK Rapid Wien) jubelt nach seinem Tor zum 2:0 am Donnerstag, 10. Dezember 2015, während eines Europa League Spiels zwischen SK Rapid Wien und FC Dinamo Minsk in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Auch der zweite Rapid-Torschütze gegen Minsk hatte besonderen Grund zur Freude. Matej Jelic vermochte seit seiner Verpflichtung im August noch nicht wirklich zu überzeugen, beim zwischenzeitlichen 2:0 bewies der Kroate aber Torjäger-Qualität. "Das Tor war sehr wichtig für ihn, doch auch für die ganze Mannschaft", erklärte Barisic.

Nach dem Match erteilte der Coach seinen Spielern ein Partyverbot, weil am Sonntag die letzte Partie des Jahres auswärts gegen Red Bull Salzburg ansteht. "Wir wollen auch dieses Spiel positiv über die Runden bringen", kündigte Barisic an.

Einen Tag danach erfahren die Hütteldorfer ihren Gegner im Europa-League-Sechzehntelfinale, das am 18. und 25. Februar 2016 ausgetragen wird. Mögliche Kontrahenten sind Klubs wie Midtjylland und der FC Sion, aber auch Kapazunder wie Borussia Dortmund. "Egal, wen wir zugelost bekommen - es gibt keine Jausengegner", betonte Barisic und scherzte: "Meine Spieler wollen Dortmund schon im Halbfinale, nicht im Finale, denn in einem Spiel ist immer alles möglich."

Selbst wenn die internationale Saison für Rapid schon früher beendet sein sollte, darf sich der Club über hohe Einnahmen aus dem Europacup freuen. Alleine an UEFA-Prämien wurden in diesem Jahr schon 8,2 Millionen Euro kassiert.

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