Rapid humpelt auf zittrigen Beinen ins Derby

Zur Erinnerung: Rapid hat schon einmal im Finish ein 2:0 in Wolfsberg verspielt. Zum Auftakt der Saison 2013/’14. Das 2:2 am Samstagabend stellt dennoch alles bisher Dagewesene in dieser komischen Beziehung Wolfsberg gegen Rapid in den Schatten.
"Eigentlich waren wir mausetot. Rapid hat uns mörderisch verschont", gestand WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger nach einer Partie, die eigentlich schon verloren war. Die Hütteldorfer haben nicht nur zwei Mal getroffen, sondern auch noch fünf hundertprozentige Chancen vergeben. Für die Vorentscheidung reichte es dennoch nicht.
"Wir hatten den Zitterfuß vorm Tor. Es gab Chancen in Hülle und Fülle, also haben wir den Sieg selbst hergeschenkt. Ich bin bitter enttäuscht", schimpfte Rapid-Trainer Zoran Barisic.
Die Wolfsberger kamen überhaupt erst in den letzten zehn Minuten zu guten Möglichkeiten. Das sollte reichen, weil neben der verheerenden Chancenverwertung erneut mit (dem angeschlagen ausgewechselten) Steffen Hofmann auch die Ruhe im Spiel verloren ging.
Es wirkt so, als wäre der 35-Jährige immer noch der Garant für die Ordnung in Grün. Nur ist dieser Garant – wie zuletzt gegen Salzburg – eben nicht mehr über 90 Minuten mit voller Kraft einzusetzen.
Schwarze Serie
Sein Ersatz Deni Alar ist laut dem Trainerteam in der täglichen Arbeit seit Wochen überragend. Nur die Leistungen vom Trainingsplatz kann Alar nicht mehr im Rapid-Dress umsetzen. Dazu passend verwehrte Schiedsrichter Alexander Harkam in Minute 90 nach einem an sich leicht zu erkennenden Torraub-Foul von Zündel am Rapid-Joker auch noch einen Elfmeter.
Die Defensivarbeit in Minute 94 war vor dem 2:2 durch Schmerböck dann aber ohnehin nicht dazu angetan, noch über Titelchancen der Wiener zu reden.
Rapid ist genau vor dem Drei-Jahres-Jubiläum von Zoran Barisic erstmals unter dem Chefcoach fünf Ligaspiele ohne Sieg. Und am Sonntag kommt es ausgerechnet im Wiener Derby zum Krisen-Duell mit der angeschlagenen Austria.
Freier Verkauf
So richtig rund läuft es in Hütteldorf derzeit nur beim Abo-Verkauf. Bereits 10.600 Jahreskarten sind für das Allianz Stadion abgesetzt.
"Wir haben eine Verlängerungs-Quote von 100 Prozent", jubelt Klubservice-Leiter Andy Marek. Zusätzlich besorgten sich 3000 Mitglieder Abos, bevor ab heute, punkt 10 Uhr, der freie Verkauf beginnt. Nebenbei ist auch die Nachfrage der 2500 VIP-Abos hoch. Egal, wie die aktuelle Saison endet – die aufgelegten 15.000 Abos für das neue Zuhause dürften bis zum Umzug im Juli allesamt vergriffen sein.
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