Rapid fühlt sich als Außenseiter wohl

Gutes Omen? Beim letzten Spiel im Happel-Stadion siegte Trimmel gegen Kiews Liga-Konkurrent Charkiw.
Besser oder schlechter als erwartet? Für die Wiener scheint im Prater gegen Kiew alles möglich.

Rapid ist in dieser Saison zu allem fähig. Im Positiven wie im Negativen. So wie die Austria in St. Petersburg überraschte, ist es auch möglich, dass die Hütteldorfer gegen Dynamo Kiew für ein Fußball-Fest sorgen. Auch – oder gerade – nach dem 2:4 gegen den WAC. Die Antwort im Happel-Stadion ist schwer abzuschätzen, zu sehen ist sie am Donnerstag ab 19 Uhr (ORFeins, Sky live). Die wichtigsten Fragen davor im Überblick:

Wer ist Favorit? Für Rapid-Trainer Barisic ganz klar Kiew: „Dynamo gehört eigentlich in die Champions League. Wir freuen uns auf eine große Herausforderung, gegen so ein Klasseteam anzutreten.“ Unterstrichen wird diese Einschätzung von den 46 Millionen Euro, um die Trainer Blochin im Sommer einkaufen durfte. Beim Kadervergleich gibt transfermarkt.at für die Ukrainer 144 Millionen Wert an, für Rapid nur 17,5. Allerdings hat Kiew zum Auftakt gegen Genk 0:1 verloren und ist in der Liga nur Fünfter.

Worauf baut Rapid? „Als Favorit tun wir uns schwer. Als Außenseiter können wir uns immer steigern“, sagt Sportdirektor Schulte, der im Happel-Stadion zwar sein Büro hat, aber im Prater noch bei keinem Spiel dabei war. An der Motivation wird es nicht mangeln: „Die Mannschaft ist heiß“, kündigt Thanos Petsos an. Im Dezember 2012 gab es beim letzten Auftritt im Happel-Stadion gegen Kiews noch stärkeren Liga-Konkurrenten aus Charkiw einen 1:0-Sieg.

Wie bereitet sich Rapid auf den 2. Spieltag vor? „Wir haben die wichtigsten Video-Sequenzen zusätzlich zur gemeinsamen Analyse noch per eMail bekommen. Das hilft sehr, um einen fremden Gegner genau kennenzulernen“, sagt Trimmel. Barisic ließ noch am Mittwoch „auf Kiew abgestimmte Details“ trainieren, am Donnerstag wird die Mannschaft im Park-Hotel kaserniert.

Welche Rolle spielt der Ex-Austrianer Dragovic? Der Teamverteidiger ist vor dem „kleinen persönlichen Derby“ hoch motiviert und spricht nach den 0:1-Auftaktniederlagen der Gegner von einem „Schicksalsspiel“. Barisic schränkt ein: „Nur für Kiew, weil sie aufsteigen müssen.“

Von wem geht bei Kiew die größte Gefahr aus? Der portugiesische Teamspieler Veloso ist der direkte Gegenspieler von Hofmann, lenkt aus dem defensiven Mittelfeld aber auch das geradlinige Spiel von Dynamo. Am rechten Flügel überzeugt Jarmolenko. Den ukrainischen Teamspieler soll Schrammel bekämpfen.

Wird nach dem 2:4 gegen WAC umgebaut? Nein. Boskovic ist zwar wieder fit, da im Zentrum aber aggressives Dagegenhalten gefragt sein wird, dürfte Kämpfer Pichler wieder eine Chance bekommen.

Wird es wie beim letzten Duell 1996 laufen? Das wäre perfekt. Barisic spielte eine Hälfte mit, als in der Champions-League-Qualifikation nach dem schnellen 1:0 (Stumpf, 8.) Kiew überlegen war, aber Guggi zum 2:0 traf (90.).

Wie viele Fans werden Rapid unterstützen? 31.000 Karten sind verkauft, maximal 35.000 kommen. Ein guter Wert, allerdings weniger als bei der Austria gegen Porto (37.500) und damit ein Rückschlag für Andy Marek. Nach der Auslosung war der Klubservice-Leiter noch sicher, dass das Fan-Match gegen die Austria gewonnen wird. „Das 0:1 in Thun hat uns rund 6000 Zuschauer gekostet.“

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