Rapid bastelt an der "schwarzen Null"

Umfaller: Nach dem letzten Angriff von Rapid lagen die Altacher doch noch am Boden. Das späte 1:0 war freilich hochverdient.
Die Finanzlage bei Rapid entspannt sich: Trotz der Europacup-Pleite steigen die Einnahmen.

Rote Zahlen und Rapid – diese Begriffe gab es jahrelang im Doppelpack. Der Finanzkollaps wurde mit den regelmäßigen Qualifikationen für die Europa League verhindert. So gab es im vergangenen Geschäftsjahr trotz Europacup-Erfolgen und den international verdienten Millionen nur 180.000 Euro Gewinn.

Diese Saison ist die Serie gerissen, im Play-off gegen Helsinki kam das Aus. Und worüber wird bei Rapid heute gesprochen? Über die „schwarze Null“. Also über ein ausgeglichenes Finanzjahr ohne erhebliche Europacup-Einnahmen.

„Wir kämpfen hart darum. Ja, die schwarze Null ist bis zum Ende des Geschäftsjahres im Juni für uns zu erreichen“, sagt der neue Geschäftsführer Christoph Peschek.

Wie sich das ausgehen soll? Ein KURIER-Überblick:

Sponsoren

Die Sponsoreinnahmen steigen wieder – obwohl es beim Hauptsponsor Kontinuität gibt. Wie angekündigt wurde am Donnerstag der Vertrag mit Wien Energie verlängert, um zwei Jahre bis zum Sommer 2017. „Der Umfang bleibt in etwa gleich. Das ist während einer Wirtschaftskrise schon schwer genug zu stemmen“, sagt Thomas Irschik, der Chef des Energieversorgers.

Das zusätzliche Kapital kommt also von zusätzlichen wie künftigen Sponsoren. „Ein Plus von 800.000 Euro sollte sich dieses Jahr ausgehen“, kündigt Peschek an.

Einsparungen

Das vom damaligen Freelancer Raphael Landthaler eingeführte Controlling wirkt, der nunmehrige Finanzchef hat für mehr Effizienz bei den Ausgaben gesorgt. „Das Geld wurde früher auch nicht zum Fenster rausgeworfen, aber ein bisschen was geht bei den Strukturen immer“, meint Peschek. 22,5 Millionen Euro Ausgaben sind aktuell budgetiert – und sollen bis Saisonende auch hereingespielt werden.

Fans

Der Zuschauerschnitt ist im Prater höher als früher im Hanappi-Stadion. Der größte Sprung nach oben gelingt durch die „Lebenslange Mitgliedschaft“: Bereits über 300 Fans haben sich dafür entschieden und brachten 600.000 Euro Gewinn. „Beim Merchandising wird es auch durch den zweiten Fanshop im Prater einen Zuwachs geben“, sagt Peschek, der über künftige Bundesländer-Tage neue Fans ansprechen will.

Ausblick

Diese Woche wurde ein Budget für 2015/’16 mit 23 Millionen Euro Ausgaben an die Liga geschickt. Im Allianz-Stadion (ab Sommer 2016) wird mit Umsätzen über 30 Millionen pro Jahr gerechnet.

Schon jetzt laufen Bieterverfahren, so hat Rapid alle Bier-Konzerne kontaktiert. Das Echo ist enorm, um die (derzeit an Ottakringer vergebenen) Ausschankrechte herrscht großes Gedränge.

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