Klopp hat in Liverpool ordentlichen Gegenwind

Gegenwind gibt es für Jürgen Klopp in Liverpool.
Nach drei Heimniederlagen in Folge werden die Zeiten für Liverpool rau. Heute kommt Leader Chelsea.

So richtig schön feiern durfte Liverpool zuletzt am Silvesterabend des abgelaufenen Jahres. Da gelang der Traditionsmannschaft ein vielumjubelter 1:0-Heimsieg gegen Manchester City. Seither ist aber der Wurm drin in der Mannschaft des deutschen Trainers Jürgen Klopp. Im Jahr 2017 gab es in acht Spielen nur einen Sieg, und der gelang im FA-Cup erst im Wiederholungsspiel in Plymouth mit 1:0, das Heimspiel gegen den Drittligisten hatte mit einem 0:0 geendet.

Schwarzes Jahr 2017

Die Fans an der Anfield Road hatten dieses Jahr noch gar nichts zu feiern. Die jüngsten drei Heimspiele gingen allesamt verloren, obwohl man davor ein Jahr lang an der Anfield Road ungeschlagen geblieben war. Gegen Swansea in der Meisterschaft 2:3; gegen Southampton im Liga-Cup 0:1; gegen Zweitligist Wolverhampton im FA-Cup 1:2. Es war die schlimmste Woche für Jürgen Klopp nach seinem Amtsantritt im Sommer 2015. "Ich bin dafür verantwortlich. Zu 100 Prozent. Das war richtig schlecht, viel mehr kann man dazu nicht sagen", lautete die erste Reaktion des 49-jährigen Trainers.

Zehn Punkte zurück

Nach dem Aus in beiden Cup-Bewerben bleibt nur noch die Meisterschaft, um nächste Saison international wieder im Geschäft zu sein. In der Premier League liegt Liverpool noch immer auf Platz vier, nur einen Punkt hinter Tottenham und zwei hinter Arsenal. Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf Chelsea, der Tabellenführer gastier heute in Liverpool (21 Uhr/live im Internet auf DAZN). Lange stand Trainer Jürgen Klopp unter Artenschutz, jetzt aber hagelt es Kritik am charismatischen Deutschen.

Klopp hat in Liverpool ordentlichen Gegenwind
Chelsea's Italian head coach Antonio Conte celebrates on the pitch after the English Premier League football match between Leicester City and Chelsea at King Power Stadium in Leicester, central England on January 14, 2017. Cheslea won the game 3-0. / AFP PHOTO / Adrian DENNIS / RESTRICTED TO EDITORIAL USE. No use with unauthorized audio, video, data, fixture lists, club/league logos or 'live' services. Online in-match use limited to 75 images, no video emulation. No use in betting, games or single club/league/player publications. /
Englands Stürmerlegende Gary Lineker sieht sich als Rächer der hehren englischen Fußballtradition. "Ich kapiere nicht, dass Klopp seine Reserve spielen lässt, obwohl sie gar nicht im Europapokal vertreten sind. Das zeigt einen Mangel an Tiefenkenntnis des englischen Fußballs und Respekt", meint der 56-Jährige. Dass Lallana, Clyne, Ejaria und Coutinho verletzt oder angeschlagen waren und Mané beim Afrika-Cup mitwirkte, erwähnte er freilich nicht.

Vertrag bis 2022

Auch ein Landsmann keppelte in Richtung Klopp. Dietmar Hamann, der vor elf Jahren Liverpool den Rücken gekehrt hat und jetzt für den irischen Sender RTE den Fußball analysiert. Der 43-Jährige kritisiert die Mentalität: "Liverpool hat zwei Endspiele unter Klopp verloren, weil ihnen die Mentalität für Finalspiele fehlt. Topteams haben die und gewinnen sie, durchschnittliche Mannschaften nicht."

Ihn stört auch die Personalpolitik: "Große Teams baut man über gute Abwehrreihen auf, und offensiv kommt das Sahnehäubchen drauf. Aber so verfährt Liverpool nicht auf dem Transfermarkt, sondern umgekehrt." Zudem versteht er nicht, dass Klopp einen Vertrag bis zum Jahr 2022 bekommen hat: "Warum begibt Liverpool sich so früh in eine so lange Abhängigkeit von Klopp?"

Hamann sieht auch zu wenige schnelle Außenspieler für das 4-3-3-System. Bis auf Sadio Mané. Der ehemalige Salzburger spielte zuletzt beim 2:2 gegen Sunderland am 2. Jänner, seither war er beim Afrika-Cup in Gabun, schied im Viertelfinale aber mit Senegal aus. Das war am Samstag, danach arbeitete Liverpool an seiner Rückkehr. Klopp: "Wir hatten schon am Sonntag ein Flugzeug dort, aber er durfte nicht einsteigen." Mané wurde Montag Nacht erwartet. Dienstag Vormittag soll entschieden werden, ob er gegen Chelsea spielen wird. Klopp: "Er sagte mir, das alles okay ist. Ich will ihm aber in die Augen schauen und sehen, was mit ihm möglich ist."

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