Peter Pacult: Gemobbt, geschlagen, gefeuert

Zwei Punkte aus den ersten vier Spielen der Saison 2013/14 waren den Verantwortlichen von Dynamo Dresden schließlich zu wenig: Peter Pacult musste  - trotz Vertrags bis Mai 2014 - seinen Hut nehmen.
Ein 0:3 war in Dresden ein willkommener Anlass, um den Wiener Trainer zu entlassen.

Unmittelbar vor Anpfiff des Spiels gegen den FSV Frankfurt redete Dresden-Trainer Peter Pacult in einem Sky-Interview über „Störaktionen von Leuten, die mit dem Fußball nichts zu tun haben“. Letztere wollten daraufhin mit dem Wiener nichts mehr zu tun haben: Das 0:3 gegen Frankfurt war für die Führungsspitze von Dynamo ein willkommener Anlass, um das zu tun, was sie in Wahrheit schon zweieinhalb Monate zuvor hatte tun wollen: Pacult rauswerfen. Nachdem sich die Sachsen in der Relegation in letzter Minute vor dem Abstieg aus der zweiten Liga gerettet hatten, wäre die Entlassung Pacults noch ein zu unpopulärer Entschluss gewesen.

Am Sonntag aber schrie die Mehrheit der Zuschauer (und das waren immerhin über 24.000) „Pacult raus“. Mit einer kühnen Aufstellung (fünf neue Leute bei gleichzeitiger Nichtberücksichtigung von Kapitän Mickaël Poté) hatte Pacult volles Risiko genommen. Die Mutprobe ging ins Auge: Die neu in die Mannschaft gekommenen Spieler hielten dem nervlichen Druck nicht stand, nach dem 0:1 brach die Mannschaft auseinander. Der Aufsichtsrat von Dynamo, der dem unbequemen Pacult seit Wochen die Arbeit erschwert hatte, beschloss noch am Sonntagabend die sofortige Absetzung des Österreichers.

An Pacults Stelle wird Sportdirektor Steffen Menze, der den Hinauswurf mitinszeniert hatte, zumindest interimistisch das Training übernehmen. So wie Menze das schon im Vorjahr nach der Absetzung von Ralf Loose getan hatte, ehe Pacult kam, die Dresdener auf dem Relegationsplatz liegend übernahm und diesen auch hielt.

Finanzielle Sorgen um seine nahe Zukunft braucht sich Pacult nicht zu machen: Sein Dynamo-Vertrag garantiert ihm noch bis Mai 2014 die Gehälter.

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