Personalfragen vor Kollers Debüt

Österreich hat den EM-Zug 2012 klar und deutlich verpasst. Es wurden die zwei Gegner um Platz zwei nicht geschlagen, es gab drei Pflichtsiege und einen absoluten Lichtblick beim 1:2 gegen Deutschland.

Aber es ist nie gelungen, ein Highlight in einen Aufwärtstrend münden zulassen. Und genau das ist, was von Marcel Koller erwartet wird. Schafft er es, Kontinuität in die österreichische Nationalmannschaft zu bringen? Was ansteht, ist - wieder einmal - ein Neustart.

In der Pflicht

Zielvorgaben? ÖFB-Präsident Leo Windtner meint: "Die WM-Qualifikation für 2014 ist eine schwierige Hürde, doch es soll erkennbar sein, dass die Qualifikation zu schaffen ist." Spätestens die EM-Teilnahme 2016 ist aber Pflicht. "Nicht nach Frankreich zu kommen, wo erstmals 24 Teams teilnehmen dürfen, wäre fatal."

Wie schaut ein Fundament für ein Team aus, das erstmals seit 1997 endlich wieder einmal das Ticket für ein Großereignis löst? Welche Spieler sollen, können und werden das neue Konzept in Zukunft unter Koller umsetzen? Was sind die Baustellen?

- Tor Es existieren keine Stammgoalies in ausländischen Ligen, ausländische Größen bestimmen die Einserfragen in der Bundesliga. Im Tor fehlt eine konstante Größe wie in vergangenen Qualifikationen. Aber wer soll die unumstrittene Nummer 1 tragen? Jürgen Macho ist noch rekonvaleszent, Pascal Grünwald hat gerade einmal drei Länderspiele in seinen Händen.

- Stärke Im Ausland haben sich auf hohem Niveau vor allem Verteidiger durchgesetzt. Unumstritten sind Pogatetz, Prödl, Dragovic und Fuchs.

- Rechtsseitig Dag und Klein sind Pflichterfüller, Außergewöhnliches darf man sich von ihnen rechts hinten aber nicht erwarten.

- Fixposten Der 19-jährige David Alaba ist der Gewinner der Qualifikation. Er war im Frühjahr in Hoffenheim Stammspieler. Trotz Auszeiten in München stellt der Junge im Team seinen Mann. Er ist die einzige Bank im Mittelfeld.

- Rückhalt Als sogenannter "Sechser" bot Julian Baumgartlinger ansprechende Leistungen. Paul Scharner hingegen wird um seinen Posten zittern müssen. Kulovits und Leitgeb bleiben höchstens Alternativen.

- Einhalt Diesen muss Koller Marko Arnautovic gebieten. Der Bremer muss endlich Teamfähigkeit beweisen.

- Bürde Gleich nach der Kaderbekanntgabe für die Ukraine werden zwei Fragen auftauchen: "Warum ist Ivanschitz nicht dabei?" Oder: "Warum ist Ivanschitz dabei?" Sein Teamcomeback war durchwachsen.

- Sturm ohne Drang Nur Martin Harnik ist offensiver Fixpunkt. Führt Koller das "Wohlfühlprogramm" für Marc Janko weiter, dankt es ihm dieser vielleicht mit Toren. Stefan Maierhofer könnte sich ins Herz des Teamchefs rackern. Erwin Hoffer müsste des öfteren bei Frankfurt spielen. Und Philipp Hosiner bleibt einstweilen ein typisch österreichischer Teamspieler. Ein Hoffnungsträger nämlich.

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