Österreich 0:0 in Kasachstan

Österreich 0:0 in Kasachstan
Die Hoffnung, die EM-Qualifikation mit drei Punkten zu beenden, erfüllt sich in Astana nicht.

Die erste Reaktion beim Eintritt in die Astana-Arena, die bunt beleuchtet in der Steppe am Rande der kasachischen Hauptstadt steht? Eine Träne des Bedauerns. Denn im zirka 8000 Kilometer entfernten Wien findet sich kein vergleichbar schmuckes und vollkommen überdachtes Stadion, das 30.000 Menschen einen gemütlichen Fußball-Abend bieten kann.

Die zweite Träne kullerte bald. Denn es war teilweise traurig anzusehen, wie Österreichs Fußballteam zum Abschluss der EM-Qualifikation gar nicht ins Spiel finden wollte. Gegen eine Mannschaft, die sich weit entfernt von jeder europäischen Ernsthaftigkeit bewegt. Doch Österreich ist noch weit entfernt davon, einen Gegner wie Kasachstan mit spielerischen Mitteln auf die Verliererstraße zu drängen. Was in Baku gegen Aserbaidschan vier Tage zuvor wenigstens im Ansatz geklappt hatte, wurde in Astana vor allem in den ersten 45 Minuten vermisst.

Fehlerhaft

Das Team wirkte in der Vorwärtsbewegung hilflos, hatte kaum Torchancen, ließ sich vom Gegner einschläfern. "Einige hatten einen schlechten Tag, was mir unerklärlich ist", sagte Willibald Ruttensteiner. Dabei nahm der Interimstrainer nur eine Positionsveränderung vor. Gezwungenermaßen rutschte Kulovits für den gesperrten Baumgartlinger ins Mittelfeld.

Doch bis auf den immer anspielbaren Alaba blieb die gesamte Kreativabteilung fast alles schuldig. Andreas Ivanschitz, der mit Alaba immer wieder die Seite wechselte, verschwand im zweiten Spiel nach seiner Wiederkehr in der Versenkung. Marko Arnautovic legte seine Rolle als Freigeist zu eng aus. Viele unnötige Dribblings, keine zündenden Ideen, kaum ein brauchbares Zuspiel. Der zu statische Marc Janko war niemals in ein Kombinationsspiel eingebunden. "Wir haben viele taktische und technische Fehler schon im Spielaufbau begangen", erkannte auch Ruttensteiner. Die Chancen im ersten Durchgang? Dünn gesät. Alaba (6.) und Dag (26.) nach Vorarbeit von Alaba verfehlten ihre Ziele.

Mehr Bemühen

Es dürften laute Worte gefallen sein in der österreichischen Kabine. Denn nach dem Wechsel präsentierte sich das Team etwas munterer. Präziser wurde das Spiel freilich nicht. Und die Umorientierung brachte Kasachstan die Möglichkeit, etwas frecher zu werden. Ein Umstand, der der österreichischen Hintermannschaft in einigen Situationen so gar nicht ins so ruhig angelegte Konzept passte. Gridin verschonte die Gäste mit einem Kopfball an die Latte.

Im Finish tauchte plötzlich und nur kurz das Happy End einer traurigen Darbietung auf, doch Arnautovic schoss nur ins Außennetz und das Tor von Janko wurde wegen Abseitsstellung nicht gegeben. So spiegelte das letzte Spiel die gesamte EM-Qualifikation Österreichs wider.

Etwas, das Marc Janko in dieser Art nicht mehr erleben will. "Ich will endlich um eine Qualifikation mitspielen, habe keine Lust mehr nur auf bessere Zeiten zu warten", sagte er.

Auch Christian Fuchs richtete den Blick schon nach vorne. "Es hat sich etwas getan. Und auf Dauer muss endlich was dabei rausschauen."

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