ÖFB-Frauen verlieren mit viel Pech gegen Niederlande

Nina Burger (li.), Sarah Zadrazil und Co. zeigten ein starkes Spiel.
Drei Mal Aluminium getroffen und am Ende dennoch verloren - Österreichs Damen forderten den Europameister voll.

Vor allem viel Pech hat am Donnerstagabend einen Achtungserfolg von Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam gegen die Niederlande verhindert. Die ÖFB-Auswahl traf gegen die Europameisterinnen in der NV Arena in St. Pölten dreimal das Aluminiumgehäuse und musste sich am Ende knapp 0:2 geschlagen geben. Tore von Stefanie van der Gragt (26.) und Vivianne Miedema (76.) brachten die Entscheidung.

Trotz widriger Verhältnisse samt starkem Nebel sorgten 2.412 Zuschauer für den drittbesten Besuch bei einem Heimspiel der ÖFB-Frauen in der Geschichte. Auch der Auftritt der ÖFB-Auswahl konnte sich zweieinhalb Monate nach dem sensationellen dritten Platz bei der EM-Premiere sehen lassen. Es war die Generalprobe für die Fortsetzung der mit einem 4:0-Sieg in Serbien souverän gestarteten WM-Qualifikation. Da wartet am 23. November in der BSFZ Arena in Maria Enzersdorf Israel, fünf Tage später kommt es auf Mallorca zum Schlager gegen den Gruppenfavoriten Spanien.

Guter Start, aber Pech

Österreichs Team startete deutlich besser in die Partie als beim 0:3 in Deventer im Vorfeld der EM. Die zum Teil als Sechserkette formierte Abwehr hatte die "Oranje Leeuwinnen", bei denen Shanice van de Sanden wegen einer Verletzung nur auf der Tribüne saß, gut im Griff. In der Offensive hatten die Spielerinnen von Teamchef Dominik Thalhammer viele gute Momente.

Nadine Prohaska schoss drüber (14.) und Nicole Billa setzte einen Drehschuss an die Latte (24.). Wie so oft im Fußball rächten sich die vergebenen Chancen. Die Gäste waren dabei an Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten. Die aufgerückte Van der Gragt wurde nach einem Freistoß glücklich bedient und staubte aus kürzester Distanz zum 0:1 (26.) ab. Sherida Spitse hätte nachlegen können, verfehlte aber das Tor (31.).

ÖFB-Damen treten frech auf

Ansonsten setzte vor der Pause nur die ÖFB-Auswahl vorne Akzente. Enormes Pech verhinderte den Ausgleich bei einer hochkarätigen Doppelchance. Bei einem Aschauer-Schuss ging der Ball an die Latte und von dort noch an die Stange, kurz darauf traf Sarah Zadrazil mit einem Volley ebenfalls die Latte (34.).

Gleich nach Wiederbeginn ließ Sarah Puntigam eine gute Schusschance aus (54.). Es sollte die beste Einschussmöglichkeit bleiben. Die Thalhammer-Truppe, der Kapitänin Viktoria Schnaderbeck weiterhin fehlte, hielt voll dagegen, wurde aber nicht mehr belohnt. Ganz anders die Niederländerinnen: Nach einem Schuss von Lieke Martens an die Stange staubte "Joker" Miedema zum 2:0-Endstand (76.) ab.

Für ÖFB-Rekordtorschützin Nina Burger und Co ging es nach der Partie noch einmal ins Teamhotel nach Melk, am Freitag steht noch ein Teambuilding-Tag auf dem Programm, ehe es für die Kickerinnen wieder zu ihren Clubs geht.

St. Pölten, NV Arena, 2.412 Zuschauer, SR Gyöngyi Gaal (HUN)

Tore: 0:1 Van der Gragt (26.), 0:2 Miedema (76.)

Österreich: Zinsberger - Schiechtl, Wenninger, Kirchberger, Aschauer (78. Naschenweng) - Puntigam (87. Enzinger) - Feiersinger, Zadrazil, Billa, Prohaska (68. Dunst) - Burger

Niederlande: Van Veenendaal - Van Lunteren (63. Van der Most), Zeeman (20. Van Dongen), Van der Gragt (77. Moorrees), Janssen - Groenen (63. Miedema), Spitse, Van de Donk - Beerensteyn, Roord, Martens (77. Lewerissa)

Dominik Thalhammer (Teamchef Österreich): "Schade, dass wir aus den Chancen so wenig gemacht haben. Holland war sehr effektiv und hat aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Das war der Unterschied. Wir haben in gewissen Situationen gezeigt, dass wir weiter sind als im Frühjahr. Die eine oder andere junge Spielerin hat eine Talentprobe abgelegt."

Nadine Prohaska: "Wir hatten in der ersten Hälfte gute Möglichkeiten, aber die haben wir leider nicht genutzt. Da sieht man die Klasse der Niederlande. Sie hatten nur wenige Möglichkeiten und haben zwei Tore erzielt. Wir müssen noch konsequenter sein, nichts zulassen und vorne die Chancen nutzen. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider, es war mehr drinnen."

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