Nach Prügelei: Stuttgart trennt sich von Großkreutz

Nach dem WM-Gewinn 2014 war Großkreutz nach Scherzen zumute.
Für den Weltmeister von 2014 hat sein nächtlicher Ausflug drastische Konsequenzen.

Der VfB Stuttgart hat die Zusammenarbeit mit dem deutschen Weltmeister Kevin Großkreutz beendet. Der deutsche Zweitligist und der 28-Jährige vereinbarten nach dem nächtlichen Ausflug und dem folgenden Krankenhaus-Aufenthalt des Rechtsverteidigers eine einvernehmliche Vertragsauflösung, die mit sofortiger Wirkung vollzogen wurde.

In der Nacht auf Dienstag war der Defensivspieler in einem Stuttgarter Ausgehviertel in eine Schlägerei geraten und hatte sich anschließend mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandeln lassen müssen. Bei der nächtlichen Tour waren auch VfB-Nachwuchsspieler dabei. "Ich bin froh, dass ich hier bin überhaupt", sagte Großkreutz.

Der VfB sei erleichtert, dass der Spieler keine langfristigen gesundheitlichen Schäden davongetragen habe, teilte der Klub mit. Die Vorgänge konnten "aus Sicht des VfB Stuttgart nicht folgenlos bleiben", sagte Sportvorstand Jan Schindelmeiser. Details aus den Gesprächen mit Großkreutz und dessen Berater nannte er nicht. Darüber wurde Stillschweigen vereinbart. "Gerade die Spieler der ersten Mannschaft haben eine besondere Vorbildfunktion für den Verein im Allgemeinen und unsere Jugendspieler im Besonderen", sagte Schindelmeiser. "Dieser Rolle ist er nicht gerecht geworden." Großkreutz wisse, dass er "großen Mist gebaut hat".

Nach dem Aus beim @VfB spricht @fischkreutz_KG und kann seine Tränen nicht ganz zurückhalten. #VfB #Großkreutz #SkyBuli pic.twitter.com/bo3Ta7jYSb

— Sky Sport (@SkySportDE) 3. März 2017


"Ich werde jetzt erstmal ruhiger machen", sagte Großkreutz. Er wolle zunächst mit dem Profi-Fußball nicht zu tun haben. Sichtlich gezeichnet und mit einer grauen Mütze auf dem verletzten Kopf bezog er Stellung und konnte seine Gefühle nicht zurückhalten. Seine Stimme stockte, er weinte, mit der Hand fuhr er sich vors Gesicht. "Ich möchte nicht einfach so abhauen. Ich habe einen Fehler gemacht, der mir sehr leid tut", sagte der 28-Jährige. "Ich habe mich mit dem Verein identifiziert. Trotzdem ist es jetzt so gekommen. Ich kann mich dafür nur entschuldigen."

Bad Boy

Mehrfach hat Großkreutz in der Vergangenheit für negative Schlagzeilen gesorgt. Der frühere Dortmunder war im Winter 2016 zu den Schwaben gewechselt und auch nach dem Abstieg aus der Bundesliga in Stuttgart geblieben. Der 28-Jährige war unter Wolf Stammspieler, hatte zuletzt aber wenig überzeugt. Beim 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Sonntag fehlte er wegen der Folgen einer Fußprellung.

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