Mourinho vs. Guardiola - wenn Sport in Hintergrund gerät

In 16 Duellen gewann Mourinho (li.) gegen Guardiola nur drei Mal.
Beim Derby zwischen Manchester United und Manchester City geht es um mehr als die Tabellenführung.

20 Jahre ist es her, dass sich José Mourinho und Pep Guardiola beim FC Barcelona kennenlernten. Mourinho war Co-Trainer von Bobby Robson und Louis van Gaal, Guardiola Spieler. Sie sollen sich bestens verstanden haben. Erst als Guardiola 2008 den Trainerjob in Barcelona bekam, den Mourinho gewollt hatte, begann eine Rivalität, die heute (13.30 Uhr) in Manchester zum wiederholten Mal auflebt.

Manchester United empfängt mit Trainer Mourinho im Old Trafford Rivale Manchester City mit Guardiola. 171 Pflichtspiele hat es zwischen den beiden Teams bereits gegeben. Das 172. wird mit besonderer Spannung erwartet. Sogar vom "Hass-Duell" ist die Rede.

2010 war es, als die Beziehung der beiden Startrainer ins Kochen geriet, nachdem Mourinho Trainer von Real Madrid wurde. Der Portugiese sorgte regelmäßig mit Verschwörungstheorien für Aufsehen und fuhr einmal sogar dem mittlerweile verstorbenen Tito Vilanova, damals Assistent von Guardiola, mit dem Finger ins Auge.

Psycho-Spielchen

Inmitten der aufgeheizten Stimmung platzte sogar dem mit öffentlichen Aussagen zurückhaltenden Guardiola der Kragen. "Ich versuche von ihm so viel wie möglich auf dem Platz, aber so wenig wie möglich abseits des Platzes zu lernen", sagte die Barcelona-Ikone 2011 mit Blick auf Mourinhos Psycho-Spielchen. Und Guardiola ist es auch, der die Nase klar vorne hat im direkten Vergleich. Von 16 Duellen der beiden an der Outlinie gingen nur drei an Mourinho. Zuletzt verlor er das europäische Supercup-Finale 2013 mit Chelsea gegen den von Guardiola betreuten FC Bayern.

Neben dem Duell der beiden Trainer wird ein nicht ganz unbekannter Stürmer zum Nebendarsteller. Zlatan Ibrahimovic will seinem ungeliebten Ex-Trainer aus gemeinsamer Barcelona-Zeit das Derby vermiesen. 2010 schied Ibrahimovic im Unfrieden von Guardiolas FC Barcelona. Der Schwede bezeichnete Mourinho zuletzt als "Manager, der einen Raum erleuchtet". Guardiola hingegen "schließt die Vorhänge", so der demnächst 35-jährige Stürmerstar, der den Katalanen in seiner Biografie auch einen "rückgratlosen Feigling" nannte.

Spitzenspiel

Das heutige Duell wird aber auch sportlich interessant. Die beiden prominent besetzten Teams haben bisher alle Saison-Spiele gewonnen. Nur dank besserer Tordifferenz steht City an der Spitze, United hinter dem FC Chelsea auf Platz drei. Am Samstag geht es also nicht nur um diverse Egos, sondern auch um die Tabellenführung.

Während Mourinho wohl seine beste Elf starten lässt, muss Guardiola wegen einer Sperre auf Sergio Agüero verzichten. Bitter, denn Agüero traf in drei Liga-Spielen schon drei Mal für City. Ebenso oft wie Ibrahimovic für United. Und der kommt heute zum Einsatz.

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