Meister Dortmund als "Herausforderer"

Meister Dortmund als "Herausforderer"
Beim BVB stapelt man vor Beginn der deutschen Bundesliga tief. Die erste Runde bringt fünf Duelle von "Ösi-Vereinen".

Mit dem Heimspiel des Titelverteidigers Borussia Dortmund gegen den Hamburger SV wird am Freitag (20.30 Uhr/live ARD und Sky Bundesliga) die deutsche Bundesliga angepfiffen.

Unter den Trainern gelten die Münchner - wenig überraschenderweise - als klarer Titelfavorit. Die Dortmunder werden hingegen nur als Herausforderer gehandelt. In einer Umfrage der deutschen Nachrichtenagentur dpa trauen 16 der 18 Coaches dem Rekordmeister den Titel zu, zehnmal wurde der BVB genannt. Sechs Feldherren schätzen Vizemeister Bayer Leverkusen als Mitfavoriten ein. Einen anderen Verein als dieses Trio hatten die Betreuer nicht auf ihrem Tippzettel.

"Wir sind der erste Meister der Geschichte des Fußballs, der wirklich als Herausforderer und nicht als Titelverteidiger in die nächste Saison geht", meinte Meistermacher Jürgen Klopp bescheiden. Trotz des Abgangs von Nuri Sahin - der Denker und Lenker wechselte zu Real Madrid - schätzt er seinen Kader aber stärker als vorige Saison ein und sagte über die Bayern: "Sie sind mir wurscht. Bayern-Ärger findet nur zweimal im Jahr statt."

"Ganz enge Kiste"

Für Klopp, der mit seiner Truppe schon drei Tage vor Saisonende 2010/11 als Meister festgestanden ist, wäre es ein "Wahnsinn", würden die Bayern, "bei dem, was sie einsetzen", ihren insgesamt 23. Meistertitel der Klubhistorie verfehlen. Er traut wie der neue Bayern-Feldherr Jupp Heynckes auch Bayer Leverkusen den Meister-Coup zu. Die Leverkusener seien "brutal stark", glaubt Klopp, und sein Münchner Kollege mit Leverkusen-Vergangenheit bemerkte, Bayer habe sich mit Andre Schürrle und Ömer Toprak gut verstärkt.

Heynckes, unter dessen Fittichen nach der Rückkehr aus Hoffenheim auch ÖFB-Legionär David Alaba steht, erwartet eine "ganz enge Kiste" und bezeichnete die Dortmunder trotz der "eigenen großen Ambitionen" als "natürlich Favoriten". Sie hätten eine eingespielte Elf.

"Ich bin als Trainer neu in München", sagte der Heimkehrer, dessen Arbeitgeber von acht Kollegen als alleiniger Favorit getippt wurde. Nicht zuletzt deshalb, weil die Bayern 44 Mio. Euro in neue Spieler wie Torhüter Manuel Neuer sowie die Abwehrleute Jerome Boateng und Rafinha investiert haben.

Legionäre

Von den elf Klubs mit insgesamt 15 Österreichern scheint neben den Bayern mit Alaba diesmal auf dem Papier Cup- und Supercup-Gewinner FC Schalke 04 die besten Chancen zu haben, im Spitzenfeld zu landen. Die "Königsblauen", die ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs vom FSV Mainz 05 geholt haben, darf nach der verkorksten Liga-Saison mit dem enttäuschenden 14. Rang diesmal nicht nur über den Umweg des DFB-Cups ein Europacup-Starplatz zugetraut werden.

Ob einen solchen Hannover 96, der Klub von Emanuel Pogatetz und neuerdings auch von Torhüter Samuel Radlinger, sowie FSV Mainz, der nach dem Fuchs-Abgang zu Andreas Ivanschitz Julian Baumgartlinger verpflichtet hat, wieder erreichen werden, ist nicht so sicher. In der vergangenen Saison überraschten Hannover und Mainz mit den Plätzen vier und fünf. Der 1. FC Kaiserslautern mit Marco Knaller und Clemens Walch sowie der 1. FC Nürnberg mit Rubin Okotie wären zufrieden, würden sie die Platzierung 2011 (Siebenter bzw. Sechster) wiederholen oder übertreffen.

Für die TSG 1899 Hoffenheim (11./Andreas Ibertsberger), VfB Stuttgart (12./Martin Harnik), Werder Bremen (13./Marko Arnautovic/Sebastian Prödl) und Borussia Mönchengladbach (16./Martin Stranzl) kann es nur ein Ziel geben: Besser abschneiden als 2010/11. Für Aufsteiger Hertha BSC mit Marco Djuricin gilt als oberstes Ziel wohl Klassenerhalt.

Mit Hannover - Hoffenheim, Werder - Kaiserslautern, Stuttgart - Schalke, Hertha - Nürnberg und Bayern - Gladbach kommt es zum Auftakt gleich zu fünf Duellen zwischen Ösi-Klubs.

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