Sammer verlässt Bayern auf eigenen Wunsch

Matthias Sammer
Der Sportvorstand und der deutsche Rekordmeister gehen getrennte Wege.

Matthias Sammer ist nicht mehr Sportvorstand des deutschen Meisters Bayern München. Die Münchner entbanden den 48-Jährigen auf eigenen Wunsch von seinen Aufgaben. Das gab der Klub von ÖFB-Star David Alaba am Sonntagnachmittag in einer Presseerklärung bekannt. Sammers Position wird vorerst nicht nachbesetzt. Die Agenden sollen laut Klubangaben weiter intern aufgeteilt werden.

Sammer hatte zuletzt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Beim Europameister von 1996 war nach einer plötzlichen Erkrankung im April eine leichte Durchblutungsstörung des Gehirns diagnostiziert worden. Mittlerweile gehe es ihm wieder gut, versicherte der Ex-Internationale. "Meine Gesundheit ist wiederhergestellt", betonte Sammer. Das hätten umfangreiche medizinische Untersuchungen zu 100 Prozent bestätigt.

Dennoch könne er im Moment nicht sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag dem Klub zur Verfügung stehen - das müsse man als Sportvorstand aber. Sein Amt hatte Sammer 2012 angetreten. "Die Mannschaft hat in dieser Zeit zehn große Titel gewonnen und das mit einer großen Dominanz und Konstanz", meinte der scheidende Sportchef. "Es war eine unglaubliche Erfahrung."

Die Bayern hatten in dieser Saison mit Alaba den vierten Meistertitel in Folge geholt. In Sammers Amtszeit fiel zudem das historische Triple aus Champions League, Meisterschaft und Cup im Jahr 2013. "Ich möchte Matthias Sammer für seine hervorragende Arbeit ausdrücklich danken", sagte Bayerns Aufsichtsratschef Karl Hopfner, der Verständnis für die Entscheidung zum Schritt zurück äußerte.

Keine Nachbesetzung

In München bricht am Montag mit der Vorstellung von Neo-Trainer Carlo Ancelotti als Nachfolger von Pep Guardiola eine neue Zeitrechnung an. Neuer Sportvorstand wird dem Italiener vorerst keiner vorgesetzt. "Die Position von Matthias Sammer soll bis auf Weiteres nicht nachbesetzt werden", erklärte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in der Klub-Stellungnahme.

Die Aufgabenbereiche werden laut Rummenigge wie schon seit April innerhalb der bestehenden Strukturen des FC Bayern aufgeteilt. "Somit kann über eine Wiederbesetzung mit der dafür nötigen Ruhe entschieden werden", meinte der Vorstandschef. Sammers Vertrag wäre noch bis 2018 gelaufen. Seit seiner Erkrankung war er in München aber nicht mehr wie gewohnt präsent.

"In den vielen Gesprächen mit Matthias habe ich verstanden, dass er in seiner Auszeit in den vergangenen Monaten eine andere, eine neue Einstellung zum Leben eingenommen hat", sagte Rummenigge. "Er setzt nun andere Prioritäten und dazu passt die Tätigkeit beim FC Bayern nicht mehr." Dafür habe er Verständnis. Rummenigge: "In diesem Fall ist der Mensch wichtiger als der Club."

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